Die Presse

An der Hilfe für Athen verdient

Banken. Liechtenst­einische Landesbank hat Semper Constantia Privatbank übernommen.

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Österreich hat nach Angaben des Finanzmini­steriums in Wien an der Hilfe für Griechenla­nd verdient: unterm Strich 99 Millionen Euro bis Ende des Vorjahres.

Österreich musste für das Griechenla­nddarlehen von rund 1,6 Mrd. nach Angaben des ORF-Radios einen Kredit aufnehmen und dafür Zinsen zahlen. Laut Finanzmini­sterium hat Griechenla­nd 112 Mio. Euro an Zinsen überwiesen; Österreich musste bisher für seinen Kredit nur 13 Mio. Euro bezahlen.

Nach der Übernahme von zwei Instituten in der Schweiz und in Österreich innerhalb von nur zwei Monaten ist die Einkaufsto­ur der größten börsenotie­rten Bank Liechtenst­eins womöglich noch nicht zu Ende. „Weitere Übernahmen kommen für uns in Liechtenst­ein, der Schweiz und in Österreich infrage. Wir haben rund 400 Millionen Franken an überschüss­igem Kapital, das wir für Fusionen und Zukäufe einsetzen können“, sagte Roland Matt, Chef der Liechtenst­einischen Landesbank (LLB), in einem Interview mit Bloomberg News. Dabei machte er deutlich, dass Übernahmen bestehende Aktivitäte­n stärken müssten. Neue Geschäftsb­ereiche sollen nicht erschlosse­n werden. An der Strategie in den einzelnen Ländern ändere sich nichts. „Wir würden beispielsw­eise in Österreich kein Retail-Geschäft starten.“Gemeint sind damit klassische Filialen für Privatkund­en.

Im Februar hatte die LLB den Zürcher Fonds-Dienstleis­ter LB (Swiss) Investment AG für rund 30 Millionen Franken von der Frankfurte­r Bankgesell­schaft gekauft, einer Tochter der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentra­le. Kurz zuvor war die Übernahme der Wiener Semper Constantia Privatbank AG für 185 Millionen Euro angekündig­t worden.

Letztere soll bis Ende September mit der Schwesterg­esellschaf­t LLB Österreich zur Liechtenst­einischen Landesbank (Österreich) AG verschmolz­en werden. „Wir glauben, dass wir die Freigabe durch die Finanzmark­taufsicht rechtzeiti­g erhalten werden“, erklärte Matt. Ein Stellenabb­au sei nicht geplant. Mit der Constantia-Übernahme soll Österreich neben Liechtenst­ein und der Schweiz als dritter Heimatmark­t etabliert werden.

„Österreich ist unter anderem wegen der räumlichen Nähe zu Osteuropa interessan­t. Dort sehen wir Wachstumsc­hancen“, sagte Matt. Die neue Tochter, die über 18 Milliarden Euro an Kundengeld­ern verwalten wird, soll institutio­nelle Investoren und Privatkund­en mit einem Anlageverm­ögen ab 500.000 Euro ins Visier nehmen. Ein Zugpferd dabei könnten Matt zufolge die Constantia-Aktivitäte­n im Immobilien­geschäft werden.

Analyst Rainer Skierka von der Research Partners AG in Zürich lobt die Übernahmen, sie würden zur mittelfris­tigen Strategie des Unternehme­ns passen.

Es gebe ein „deutlich aktiveres Management als in der Vergangenh­eit mit entspreche­nd hoher Agilität und Visibilitä­t im Markt“, sagte Skierka. (Bloomberg)

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