Die Presse

Das gute Gefühl vor dem Showdown

Bundesliga. Salzburg glückte die Generalpro­be für das Champions-League-Rückspiel gegen Roter Stern Belgrad. Die Mannschaft strahlt Zuversicht aus, Personalfr­agen sind noch zu klären.

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Meister Red Bull Salzburg geht mit dem Selbstvert­rauen von fünf Siegen in fünf Ligaspiele­n ins entscheide­nde Rückspiel um den Einzug in die Champions League am Mittwoch (21 Uhr, live Sky und SRF2) gegen Roter Stern Belgrad. Bei der Generalpro­be am Samstag in Altach (3:2) hatten die Salzburger allerdings auch ihre Schwierigk­eiten, nicht alles funktionie­rte nach Wunsch.

Dazu steht Trainer Marco Rose vor zumindest einer heiklen Personalen­tscheidung. Stürmer Smail Prevljak hat sich mit vier Toren in den beiden vergangene­n Ligaspiele­n aufgedräng­t, im internatio­nalen Geschäft ist er bisher aber noch keine Minute zum Einsatz gekommen. „Der Kader ist breit, der Kader ist groß“, betonte Rose. „Das ist gut so, das ist wichtig, das ist richtig.“Ein Trainer müsse sich mit einer derartigen Situation auseinande­rsetzen. „Er muss Dinge erklären, aber genau das mache ich auch gerne“, versichert­e der Deutsche. „Wir gehen alle gemeinsam da durch.“In den drei bisherigen Champions-League-QualiParti­en hat er stets auf Reinhold Yabo an vorderster Front neben Schützenkö­nig Munas Dabbur gesetzt. Beim Hinspiel in Belgrad (0:0) machte das Duo aber keine gute Figur, blieb farblos.

Prevljak, vergangene Saison noch an Mattersbur­g verliehen, ist mit 17 Treffern der erfolgreic­hste Bundesliga-Schütze des Kalenderja­hres 2018. „Mein Job ist es, Tore zu schießen und gut zu arbeiten – im Training und im Spiel“, erklärte der Bosnier. Der Trainer entscheide, wer spielt. „Das muss man alles respektier­en.“Der Sieg in Altach sei jedenfalls wichtig für das Selbstvert­rauen für Mittwoch. Prevljak: „Da werden wir 120 Prozent geben.“

Für den durch die Oberschenk­elverletzu­ng von Zlatko Junuzovic´ vakanten Platz im Mittelfeld dürfte Xaver Schlager in der Pole-Position sein. Der 20-Jährige erzielte in Vorarlberg in der 83. Minute den entscheide­nden Treffer – wenn auch etwas unfreiwill­ig, weil ihm eine Flanke ins Tor abriss. „Das Wichtigste war, zu gewinnen“, meinte Schlager. „Mittwoch ist ein neuer Bewerb, etwas ganz anderes. Da brennen eh schon alle drauf.“

Rose war froh, dass auch Schlager „für sich einmal ein bisschen das Glück erzwungen hat.“Für den ÖFB-Teamspiele­r war es erst sein drittes Bundesliga­Tor, sein erstes seit Oktober. „Ich hoffe auch, dass ihm das ein gutes Gefühl gibt“, sagte Rose, der seine an sieben Positionen umgestellt­e Mannschaft vor allem für die Leistung in der ersten Hälfte lobte. „Da haben wir ein bärenstark­es Spiel gemacht, vor allem auch fußballeri­sch.“

Die Bullen kassierten gegen den Tabellenle­tzten allerdings auch doppelt so viele Gegentore wie in der bisherigen Saison. Aus dem Defensivve­rbund hatten Innenverte­idiger Marin Pongraciˇc´ und Kapitän Andreas Ulmer eine Pause erhalten. Nach neun Pflichtspi­elen steht Salzburgs Saisonbila­nz nun bei acht Siegen und einem Remis – Torverhält­nis 22:3. Der erste Liga-Verfolger St. Pölten (0:0 gegen Austria) ist bereits vier Punkte zurück, am 15. September empfangen die Niederöste­rreicher die Bullen.

Den Erfolg in Altach hält Rose auch im Hinblick auf Mittwoch für wichtig. „Es ist ein Unterschie­d, wenn man mit einem guten Gefühl die nächsten Tage angeht und nicht Wunden lecken muss.“Zu Hause müsse seine Mannschaft gegen Roter Stern „mit mehr Wucht und mit mehr Überzeugun­g“antreten als im Hinspiel.

Trotz Salzburger Feldüberle­genheit hatte Serbiens Meister daheim ein Chancenplu­s. Rose: „Es geht darum, dass wir mehr Zug nach vorn entwickeln, dass wir sie mehr beschäftig­en.“Dann soll sich im elften Anlauf der Red-Bull-Ära (seit 2005) auch erstmals die Tür in die Königsklas­se öffnen. Im Vorjahr war Salzburg an HNK Rijeka gescheiter­t, 2019 winkt Österreich­s Meister ein Fixplatz.

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