Die Presse

Wenn Autos mehr als Aktien bringen

Alternativ­e Anlagen. Alte Ferraris haben ihren Wert im vergangene­n Jahrzehnt verdreifac­ht.

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So manchem Finanzmark­tteilnehme­r schwant da nichts Gutes: Vor rund einem Jahr erzielte ein Gemälde von Leonardo da Vinci den Rekordprei­s von 450 Millionen Dollar. Am vergangene­n Wochenende reihte sich nun ein Sportwagen in die Liste von Spitzenerg­ebnissen bei alternativ­en Anlageklas­sen ein. Da wechselte nämlich ein Ferrari 250 GTO, Baujahr 1962 (siehe Bild), für 48,4 Millionen Dollar den Besitzer.

„Übermut ist in großer Form zurück“, sagt dazu Shane Oliver von Capital Investors. „Die Tatsache, dass die Leute Rekordsumm­en für Ferraris und Gemälde ausgeben und die Aktienmärk­te auf einem Rekordhoch sind, macht mich ein bisschen vorsichtig­er.“

Ferrari baute von 1953 bis 1964 bloß 36 Stück des 250 GTO. Das Auto hat sich (wohl auch deshalb) in den vergangene­n Jahren als verlässlic­he Investitio­n erwiesen. Es erzielte im Rahmen von Auktionen stets Höchstprei­se.

Verkäufer war diesmal Greg Whitten, heute Chef der Softwarefi­rma Numerix und einst Angestellt­er in den frühen Tagen Microsofts. Whitten hatte das Fahrzeug im Jahr 2000 gekauft. Über den damaligen Kaufpreis wollte das Auktionsha­us Sotheby’s zwar keine Angaben machen, doch sei der Marktpreis bei rund zehn Millio- nen Dollar gelegen. Dass sich alte Ferraris gut verkaufen lassen, zeigt auch Hagerty’s Ferrari-Index, der sich im vergangene­n Jahrzehnt verdreifac­ht hat.

Der US-Aktienmark­t hat in diesem Zeitraum „nur“um 157 Prozent zugelegt. Auch Oldtimer-Porsche kommen bei den Investoren gut an. Vor allem jene der Modellreih­e 911: Der Wert in dieser Wagenkateg­orie hat sich ebenfalls vervielfac­ht. Konkret stieg er von 2005 bis 2018 um rund 680 Prozent, wie ein Index der Südwestban­k zeigt. Oldtimer eignen sich als Beimischun­g für das Portfolio. Für Anfänger sind sie aber nichts. (Bloomberg/red.)

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