Die Presse

Die große Chance auf ein Duell mit „King Roger“

Tennis. Dennis Novak hat sich trotz schlechter Vorzeichen erstmals für den Hauptbewer­b der US Open qualifizie­rt, er trifft heute auf den Franzosen Benoˆıt Paire. In Runde zwei könnte es zum Duell mit Superstar Roger Federer kommen.

- VON CHRISTOPH GASTINGER

Sein Potenzial ist unbestritt­en groß, mit etwas Verspätung zeigt Dennis Novak es nun auch immer häufiger. Bei den US Open in New York, dem vierten und letzten Grand-Slam-Turnier 2018, hat sich Novak zum dritten Mal in diesem Jahr für ein MajorEvent qualifizie­rt. Wie schon in Wimbledon erreichte der Niederöste­rreicher den Hauptbewer­b sogar ohne Satzverlus­t, heute startet er gegen den Franzosen Benoˆıt Paire (viertes Match nach 17 Uhr MEZ) ins Turnier.

Zu erwarten waren die drei Siege in der Qualifikat­ion nicht. Nach Kitzbühel und Auftritten beim Challenger in Portorozˇ und in der deutschen Liga war Novak drei Tage lang zum Nichtstun verdammt: 38,7 Grad Fieber, Durchfall, Erbrechen – „ich bin nur gelegen“. Die Anreise nach New York wurde um einen Tag verschoben, erst am Freitag vergangene Woche nahm er das Training vor Ort auf. Zunächst habe er „ganz locker“trainiert, in den Folgetagen wurde die Intensität gesteigert. „Erwartet habe ich mir von der Qualifikat­ion trotzdem nichts. Ich wollte einfach einmal schauen, wie es läuft“, erklärt Novak der „Presse“.

Nun steht der ÖTV-Daviscuppe­r erstmals im „Main Draw“der US Open, die Auslosung bescherte ihm ein Duell mit dem Weltrangli­sten-56., Paire – es hätte durchaus schlimmer kommen können. Zur „Auswahl“standen unter anderem auch Alexander Zverev, Juan Mart´ın del Potro, Stefanos Tsitsipas oder Milos Raonic. Der 29-jährige Paire gilt als schlampige­s Genie, hatte in der Vergangenh­eit immer wieder mit Motivation­sproblemen zu kämpfen. An guten Tagen kann er Top-TenSpieler schlagen, an schlechten gegen die Nummer 200 sang- und klanglos verlieren. „Wenn, dann ist er auf der Vorhand anfällig. Seine Rückhand ist Weltklasse. Aber es kann immer passieren, dass ihm sein Spiel abreißt“, weiß Novak, der heute seinen 25. Geburtstag feiert. „Ich würde mir gern selbst das schönste Geschenk machen.“

Das „Geschenk“wäre aller Voraussich­t nach ein Zweitrunde­nduell mit Roger Federer, dem fünfmalige­n US-Open-Champion. Der Schweizer startet seine Titelmissi­on gegen den Japaner Yoshihito Nishioka, alles andere als ein glatter Sieg käme einer Überraschu­ng gleich. Novak: „Ein Duell mit Roger wäre eine Draufgabe, noch möchte ich nicht daran denken.“

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