Unterstützung für Ausweitung von Erasmus
EU-Jugendminister berieten in Wien über das Austauschprogramm und die Politikbeteiligung junger Menschen.
Der für Jugend zuständige EU-Kommissar, Tibor Navracsics, erhielt bei einem informellen Treffen der Jugendminister am Montag in Wien Unterstützung für die Ausweitung von Erasmus ab 2021. Die Kommission hatte in ihrem Vorschlag für den nächsten Haushaltsplan eine Verdoppelung der Mittel für das Austauschprogramm vorgesehen, durch das Studenten, aber auch Lehrlinge, Lehrer und weitere Gruppen Erfahrungen in einem anderen EU-Land sammeln können. Zwischen 2021 und 2027 sollen 30 Milliarden Euro bereitstehen. Navracsics hofft, dass damit die Zahl der Teilnehmer verdreifacht werden kann. Insgesamt soll das Programm in diesem Zeitraum zwölf Millionen jungen Menschen einen geförderten Aufenthalt ermöglichen.
Die Gastgeberin, Jugendministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), hob hervor, dass Erasmus auch in Zukunft fest verankert werden müsse. Am Montagnachmittag nahmen die angereisten Minister an einem Dialog mit Jugendlichen in 20 Kleingruppen teil. Die EU-Jugendstrategie, die im vergangenen Mai von der Kommission vorgeschlagen wurde, sieht eine stärkere politische Partizipation junger Menschen vor. Damit soll ein Paradoxon aufgelöst werden. Denn Jugendliche sind zwar an politischen Themen interessiert, wenden sich aber von traditionellen Formen der Politik immer stärker ab. (wb)