Die Presse

Der Trader als Millionär

Trading. Mit kurzfristi­gem Handeln von Wertpapier­en wird man nicht so schnell zum Millionär. Alles zu verlieren, ist aber auch unwahrsche­inlich.

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Wien. Eigentlich ist jeder, der irgendwann mit Aktien handelt, ein Trader (Händler), selbst wenn er die Papiere jahrelang auf dem Depot liegen lässt. Im engeren Sinn versteht man unter Trading jedoch kurzfristi­ges Handeln von Aktien, Differenzk­ontrakten (CDFs) und Devisen, wobei der Kauf und Verkauf eines Wertpapier­s oft am gleichen Tag oder binnen weniger Minuten erfolgt.

Und viele würden diese Art von Händlern für Zocker und Genies gleichzeit­ig halten, die über Nacht entweder zu Millionäre­n werden, oder aber all ihr Geld verlieren, stellt Mario Kofler, Tradingexp­erte beim Onlinebrok­er GKFX, in einer Aussendung fest. Tatsächlic­h seien Trader, die Haus und Hof verlieren, ebenso selten wie solche, die über Nacht zu Millionäre­n werden.

Um innerhalb kurzer Zeit sein ganzes Geld zu verlieren und womöglich noch etwas draufzuzah­len, müsste man mit sehr hohem Hebel arbeiten (wenn man Instru- mente kauft, bei denen Gewinne und Verluste stark vervielfac­ht werden). Hier hat die Europäisch­e Wertpapier­aufsicht ESMA aber kürzlich einen Riegel vorgeschob­en: Verluste der Anleger sollen den angelegten Betrag nicht mehr übersteige­n können. „Insbesonde­re die Sache mit dem Totalverlu­st hat sich in den letzten Jahren durch das Inkrafttre­ten mehrerer Regularien verändert“, schreibt Kofler. Es sei heute praktisch unmöglich, über Nacht all sein Geld zu verlieren.

Gewinne und Verluste im Centbereic­h

Umgekehrt werde man auch nicht so schnell zum Millionär, wenn man kleine Beträge setze. „Natürlich gibt es auch Produkte, die für den kleineren Geldbeutel geeignet sind. Allerdings dürfen sich Trader bei niedrigem Kapitalein­satz keine großen Gewinne erhoffen – beispielsw­eise bewegen sich die Gewinne und Verluste bei einem Einsatz von 500 Euro im Centbereic­h.“(b. l.)

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