Die Presse

Euro fällt, Aktien steigen trotzdem nicht

Euro und europäisch­e Aktien bewegen sich seit drei Wochen parallel.

-

Seit zwei Wochen befindet sich der Euro zum Dollar in einem leichten Abwärtstre­nd; in der Woche davor ist es hingegen deutlich nach oben gegangen. Eigentlich müssten nun europäisch­e Aktien steigen, weil ein schwächere­r Euro für die Auslandsge­winne der Unternehme­n gut ist. Deswegen besteht auch eine negative Korrelatio­n zwischen Euro und europäisch­en Aktien. Die hat jedoch ins Positive gedreht, und zwar bereits vor drei Wochen. In der ersten dieser Wochen ist der EuroStoxx 50 leicht gestiegen, in den folgenden zwei Wochen ist er stark gefallen. Grund für diesen Gleichlauf in der Tendenz ist, dass beide Märkte zunehmend von politische­n Ängsten wie Italiens potenziell­em Konflikt mit der Europäisch­en Union dominiert werden.

Umgekehrt bedeutet das freilich: Wenn der Dollar an Dynamik verliert und der Euro wieder an Fahrt gewinnt, wie Strategen von Morgan Stanley erwarten, könnten europäisch­e Aktien – insbesonde­re die angeschlag­enen Bankaktien – einen Schub bekommen, schreiben sie in einer Notiz.

Da jedoch der Euro zunächst stärker gestiegen ist als die Aktien, dann aber weniger gefallen ist, liegt die Gemeinscha­ftswährung auf Monatssich­t im Plus, während der EuroStoxx 50 sechs Prozent verloren hat. Nur drei der 50 Werte konnten zulegen: der deutsche Sportartik­elkonzern Adidas, der französisc­he Technologi­ekonzern Safran und das Softwareun­ternehmen SAP. Für Bayer ging es um mehr als 20 Prozent nach unten, auch der Chipherste­ller ASML musste Federn lassen. (Bloomberg/b. l.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria