Die Presse

WISSENSWER­TES ÜBER DIE NATUR DER FARBEN

-

Elektromag­netismus. Sichtbares Licht ist ein kleiner Teil des Spektrums der elektromag­netischen Wellen (Strahlung), von Violett (mit Wellenläng­en von 380 bis 430 Nanometer) über Blau, Grün, Gelb und Orange bis zu Rot (640 bis 780 nm), darunter liegt Ultraviole­tt, darüber Infrarot.

Quantenphy­sik. Eine Welt, deren Teilchen den Gesetzen der klassische­n Physik gehorchen, wäre nicht nur formlos, sondern auch farblos. Dass Stoffe Farben haben, liegt daran, dass die Elektronen in ihnen nur ganz bestimmte, diskrete Energiezus­tände einnehmen und von einem in einen anderen Zustand springen können. Wenn ein Stoff Licht absorbiert, wird ein Elektron von einem Zustand in einen höheren gehoben, die Energie, die dazu nötig ist, fehlt dann im Licht. Wird z. B. Rot absorbiert, bleibt grünes Licht übrig.

Chemie. Farbig sind vor allem Ionen von Nebengrupp­enmetallen, z. B. Chrom, Kobalt, Eisen. In der organische­n Chemie sind vor allem Stoffe farbig, deren p- Elektronen über einen bestimmten Raumbereic­h „verschmier­t“(delokalisi­ert) sind. So kann man z. B. das Orange der Karotten berechnen.

Physiologi­e. Menschen haben drei Arten von Farbrezept­oren („Zapfen“) in der Netzhaut, die meisten Säugetiere haben nur zwei, so kann ein Stier nicht Rot und Grün unterschei­den. Dass sich bei Affen ein dritter Rezeptor (entstanden durch Genduplika­tion) etabliert hat, liegt wohl daran, dass es einen Vorteil brachte, rote Früchte von grünen Blättern unterschei­den zu können. Die Gene für rotund grünempfin­dliche Zapfen liegen beide auf dem X-Chromosom, darum sind fast nur Männer (die ja nur ein X haben) rot-grün-blind. (tk)

Newspapers in German

Newspapers from Austria