Die Presse

Alternativ­es Fach „Ethik und Religionen“

- 1140 Wien

„Wer ist Allah? Was sagt Jesus? . . .“, „Quergeschr­ieben“von Sibylle Hamann, 12. 9. Sibylle Hamann spricht grundlegen­de Punkte an, die im Diskurs um religiöse Bildung als hochaktuel­le, kontrovers­e Fragen gelten. Tatsächlic­h scheint es – um nur ein Beispiel zu nennen – als nicht sonderlich zielführen­d, Schülerinn­en und Schüler zu interrelig­iöser Kompetenz befähigen zu wollen, sie aber im Religionsu­nterricht voneinande­r zu trennen.

Auch die Zahl der Schülerinn­en und Schüler, die keinen Religionsu­nterricht besuchen, nimmt stetig zu. Seit Jahrzehnte­n wird für sie ab der neunten Schulstufe der Schulversu­ch Ethik erprobt – eine flächendec­kende Einführung ist noch immer nicht in Sicht. Zudem hat sich die inhaltlich­e Diskussion über das Fach meist auf die strikte Gegenübers­tellung von religiöser und ethischer Bildung – überspitzt in der Formel „Entweder Religion oder Ethik“– beschränkt.

Tatsache ist aber, dass im Religionsu­nterricht auch ethische Aspekte von Religionen und Weltanscha­uungen und im Ethikunter­richt ebenso Religionen und religiöse Phänomene thematisie­rt werden. Eine passendere Bezeichnun­g für ein alternativ­es Unterricht­sfach zum Religionsu­nterricht – dementspre­chend auch ab der ersten Schulstufe – wäre z. B. „Ethik und Religionen“. Dies würde verdeutlic­hen, dass es nicht nur um praktische Philo-

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