„Eitel Wonne ist nie“: Rapids zwei Gesichter
Die Achterbahnfahrt der Wiener zwischen Europacup und Liga setzt sich weiter fort.
Sobald sich die Lage von Rapid in der Bundesliga gefährlich zuspitzt, gelingt den Hütteldorfern in dieser Saison regelmäßig ein wichtiger Befreiungsschlag im Europacup. Das 2:0 gegen Spartak Moskau bedeutete nicht nur einen siegreichen Start in die EuropaLeague-Gruppenphase, sondern spendete auch Trost für die DerbyNiederlage und die triste Meisterschaftssituation.
Während Rapid in der Liga nur Platz sieben belegt, stehen die Grün-weißen in der EuropaLeague-Gruppe G dank des 2:2 zwischen Villarreal und den Glasgow Rangers an erster Stelle. Im Stadion herrschte Euphorie, als hätte es die Tiefschläge auf nationaler Ebene nie gegeben, doch Torschütze Thomas Murg beschwichtigte: „Alles eitel Wonne ist, denke ich, nie. Wenn wir am Sonntag in Salzburg nicht gewinnen oder vielleicht sogar verlieren, dann ist wieder alles schlecht, und der Sieg zählt gar nichts. Das geht bei uns sehr schnell.“
Auch Trainer Goran Djuricin, dem diesmal „Gogo raus“-Rufe erspart blieben, kann sich noch gut an die Stimmungslage nach dem Derby am Sonntag erinnern. Dabei habe man auch gegen die Austria eine gute Leistung abgeliefert. „Da haben wir in der ersten Hälfte sensationell gespielt. Heute haben wir die Tore gemacht“, sagte der 43-Jährige, obgleich er den Grund dafür selbst nicht erklären konnte. „Oft wird gesagt, dass es Kopfsache ist, aber was ist das schon? Für mich war es wichtig, dass ich den Spielern Vertrauen gebe.“
Djuricin wies auch darauf hin, dass den Russen viele Stammakteure nicht zur Verfügung standen. „Man muss ehrlich sein, ihnen haben fünf, sechs richtig gute Spieler gefehlt.“Auch deswegen beteuerte der Rapid-Trainer, man werde das Ergebnis richtig einschätzen. „Genauso, wie wir uns von außen nicht anstecken dürfen, wenn wir verlieren, dürfen wir jetzt auch nicht euphorisch werden.“Dennoch sei er stolz, in dieser Saison Heimsiege gegen drei Rekordmeister (Slovan Bratislava/Slowakei, Steaua Bukarest/Rumänien, Spartak/Russland) gefeiert zu haben. „Das muss uns erst einmal einer nachmachen. Wir haben gesehen, welche Qualität in dieser Mannschaft steckt.“