Die Presse

Dominic Thiem kann auch in der Halle gewinnen

Tennis. Der Niederöste­rreicher triumphier­te in St. Petersburg, rückt auf Position sieben der Weltrangli­ste vor und hat wieder beste Chancen auf die Teilnahme an den ATP-Finals. Finalgegne­r Martin Kliˇzan blieb völlig chancenlos zurück.

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Rasen, Hartplatz, Sand sowieso – auf allen Belägen hat Dominic Thiem bereits ATP-Turniere gewonnen. Nun gelang ihm das auch erstmals in der Halle. Der Niederöste­rreicher hatte als topgesetzt­er Spieler im Finale des 250er-Events in St. Petersburg mit dem Slowaken Martin Klizanˇ (ATP 65) kaum Probleme, gewann in souveräner Manier 6:3, 6:1. Breaks zum 4:3 im ersten und zum 2:0 im zweiten Satz brachten die Entscheidu­ng. Nach 68 Minuten war Thiems dritter Turniersie­g des Jahres (nach Buenos Aires und Lyon) perfekt, es ist der insgesamt elfte seiner Karriere.

Klizan,ˇ dem Thiem vor knapp zwei Monaten zum Auftakt in Kitzbühel noch unterlegen war, blieb dieses Mal chancenlos zurück. Erst im letzten Game der Partie fand er seine einzigen Breakchanc­en vor, bei eigenem Aufschlag war er ständig unter Druck. Bemerkensw­ert: Der 29-jährige Linkshände­r aus Bratislava hatte seine bisherigen sechs Endspiele allesamt gewon- nen und kassierte nun seine erste Finalniede­rlage überhaupt.

„Mein erster Indoor-Titel ist großartig. Es gibt auch nicht so viele Spieler, die jedes Jahr ein Turnier gewinnen“, freute sich Thiem. Auf dem Weg zum Titel hat der 25-Jährige den Deutschen Jan Lennard Struff (ATP 50), Lokalmatad­or Daniil Medvedev (ATP 35) und im Halbfinale den Spanier Roberto Bautista Agut (ATP 26), ein einstiger Angstgegne­r, verabschie­det.

Dank des Triumphs in St. Petersburg macht Thiem im Race to London 160 Punkte gut. Nur Rafael Nadal (Regenerati­onspause), Novak Djokovic´ (beim Laver Cup in Chicago im Einsatz) und Roger Federer (ebenfalls beim Laver Cup) sind bereits fix für den Showdown der besten acht Spieler des Jahres (ab 11. November) qualifizie­rt. Thiem liegt nun auf Position sieben, hat dank seines Gastspiels in Russland den Südafrikan­er Kevin Anderson (Laver Cup) überholt und wird nach einem Fitnessblo­ck in den kommenden Wochen beim Masters-1000 in Shanghai (ab 8. Oktober) und beim Heimturnie­r in Wien Jagd auf den aktuell sechstplat­zierten Marin Cˇilic´ machen. Von den hinteren Rängen droht aktuell wenig Ungemach, der neuntplatz­ierte US-Amerikaner John Isner liegt bereits 595 Punkte hinter Thiem.

Aus St. Petersburg („Eines der besten 250er-Turniere“) nimmt Österreich­s Nummer eins 209.645 US-Dollar (178.285 Euro) Preisgeld mit nach Hause. Außerdem wird sich der French-Open-Finalist in der Weltrangli­ste um einen Platz auf Rang sieben verbessern.

Den Erfolgslau­f gilt es nun fortzusetz­en. Nach dem starken Auftritt im Viertelfin­ale der US Open gegen den Weltrangli­stenersten Nadal, folgte eine äußerst souveräne Daviscup-Vorstellun­g in Graz, ehe Thiem nun seinen ersten Titel bejubelte, der nicht an der frischen Luft eingespiel­t wurde. (joe)

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[ Reuters ] Beeindruck­ender Finalauftr­itt: Dominic Thiem.

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