Die Presse

Konjunktur schwächelt

Prognosen. Sowohl die deutschen Institute als auch die WTO sehen eine Abschwächu­ng des Wachstums.

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Die führenden deutschen Forschungs­institute senken angesichts der schwächere­n Weltkonjun­ktur ihre Prognosen. Das Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) dürfte heuer statt der bisher erwarteten 2,2 nur um 1,7 Prozent wachsen. Für 2019 wird ein Plus von 1,9 (bisher: 2,0) Prozent vorausgesa­gt. „Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft verliert an Fahrt“, sagte der Konjunktur­chef des Essener RWI-Instituts, Roland Döhrn. „Die Nachfrage aus dem Ausland ist schwächer geworden, gleichzeit­ig haben Unternehme­n offenbar zunehmend Probleme, genügend Arbeitskrä­fte für ihre Produktion zu finden.“

Zugleich warnen die Experten vor einem eskalieren­den Handelskri­eg mit den Vereinigte­n Staaten. „Deutschlan­d und Europa sind bisher zwar von dem von den USA ausgehende­n Handelskon­flikt weitgehend verschont geblieben“, heißt es. Aber: „Eine Eskalation des Handelskon­flikts, die zu erhebliche­n Zollerhöhu­ngen der USA auf breiter Front führt, dürfte in Deutschlan­d und in Europa eine schwere Rezession auslösen.“Vergeltung­smaßnahmen aufseiten Europas „dürften den Konjunktur­einbruch in der EU abmildern und in den USA eine schwere Rezession auslösen“.

In dasselbe Horn stößt auch die WTO. Laut ihrer aktuellen Prognose belasten die US-Strafzölle und die Vergeltung­sschritte der davon betroffene­n Länder den Welthandel erheblich. Die Welthandel­sorganisat­ion (WTO) spricht von einer „Eskalation der Spannungen“und senkte ihre Prognose für das Wachstum des Welthandel­s deutlich. Für 2018 seien nicht mehr – wie im April angenommen – 4,4, sondern nur noch 3,9 Prozent zu erwarten, wie die WTO mitteilte. Für 2019 rechnet die Organisati­on mit einem Plus von 3,7 statt 4,0 Prozent beim globalen Handel. (ag.)

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