Die Presse

Out of Washington, D.C.

- Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

A n safaritaug­licher Garderobe fehlt es der First Lady nicht bei ihrer Afrika-Tour. Ob sie sich indes mit Meryl Streeps elegant-edlem Outfit in „Out of Africa“messen kann? Melania Trump stöckelt auf Solopfaden außerhalb ihrer Komfortzon­e, fernab der Schlangeng­rube, des Sumpfs am Potomac – out of Washington, D.C. Ihr Gespons ist derweil den Reizen einer nordkorean­ischen Beauty verfallen: „The Donald“hat sich in Kim Jong-un verliebt. Eine Amour fou zwischen den Rocket Men, besungen von Elton John.

Afrika, ja genau: Heimat der „shithole countries“, wie Trump die Drittwelts­taaten noch im Jänner pauschal geschmäht hat. Seine Frau wird ihm womöglich von Elefanten – dem republikan­ischen Wappentier – erzählen, von Büffeln, Nilpferden und Nashörnern, die alles schnaubend niedertram­peln, was sich ihnen in den Weg stellt, und verbrannte Erde hinterlass­en. Dies dürfte ihrem Donald irgendwie durchaus bekannt vorkommen.

Ihn interessie­ren weniger die „Big Five“, die sich auch im Zoo hinter Gittern bestaunen lassen, als Migranten. Könnte man nicht, schlug er neulich vor, eine Mauer durch die Sahara ziehen, um ihren Ansturm abzuwehren? Da kam der Baumeister in ihm durch, der Visionär, dem ein Monument wie die Chinesisch­e Mauer vorschwebt. Eine Trump-Wall also: Think Big, think Donald. ( vier)

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