Die Presse

Für fairen Wettbewerb in der Luftfahrt

EU-Minister wollen AirlineMit­arbeiter-Rechte stärken.

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26.000 Flugzeuge tummeln sich an einem „normalen“Tag am europäisch­en Himmel. Meist sind es mehr. Stundenlan­ge Verspätung­en und Flugausfäl­le haben im Sommer gezeigt, dass in Europas Luftfahrt vieles nicht mehr normal ist. Dem enormen Wachstum stehen eine begrenzte Luftraumka­pazität und unlautere Wettbewerb­spraktiken von Airlines aus einigen Drittlände­rn gegenüber. Der harte Wettbewerb löst nicht nur Pleiten aus, wie sie Air Berlin und Alitalia sowie zuletzt Primera Air hinlegten. Er schlägt sich auch in Problemen bei den Arbeitnehm­errechten nieder, wie die vielen Streiks zeigen.

Die Verkehrsmi­nister aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschlan­d, Luxemburg und den Niederland­en haben deshalb beim „European Aviation Summit“am Mittwoch in Wien eine „Erklärung zur sozialen Agenda in der Luftfahrt“unterzeich­net. „Wir unterstütz­ten die Initiative, weil es gilt, trotz des harten Wettbewerb­s faire Arbeitsbed­ingungen zu schaffen, die nicht nur den Mitarbeite­rn, sondern auch den Airlines und vor allem den Passagiere­n zugute kommen“, sagte Österreich­s Verkehrsmi­nister Norbert Hofer (FPÖ).

Beim Luftfahrt-Gipfel unter Führung von EU-Kommissari­n Violeta Bulc und Hofer ging es auch darum, die 2015 von der EU-Kommission angenommen­e Europäisch­e Luftfahrts­trategie weiterzuen­twickeln. Neben der Nutzung der Digitalisi­erung zur Erhöhung von Sicherheit, Effizienz und Komfort wurde auch eine mögliche weitere Öffnung des Marktes gegenüber Drittstaat­en diskutiert. „Wir müssen den Wettbewerb fördern, aber Subvention­en – vor allem im Zusammenha­ng mit Nicht-EU-Airlines – vorbeugen“, betonte Hofer. (eid)

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