US-Superagentur gegen Chinas Einfluss in Afrika
Senat segnet Gründung neuer Entwicklungshilfeagentur ab.
das alle Gesundheitsfragen.“Und auch der US-Handelskonflikt mit China könnte Auswirkungen auf Afrika haben. Das Weiße Haus will Entwicklungshilfe nur noch an „loyale“Länder vergeben. Laut „Washington Post“könnten sich Länder mit starken finanziellen Verbindungen zu China disqualifizieren; das träfe auf weite Teile Afrikas zu, wo China die USA im Jahr 2009 als wichtigster Handelspartner abgelöst hat.
Melania Trump wurde auf dem Flughafen von Accra derweil trotz der wenig stringenten Afrika-Politik ihres Mannes mit den üblichen protokollarischen Ehren von Ghanas First Lady, Rebecca Akufo-Addo, auf rotem Teppich empfangen, umgeben von Tänzern, Trommlern und Schulkindern. Auf den Straßen, so berichteten mitreisende Journalisten, interessiert sich dagegen kaum jemand für den Besuch.
Bezeichnend war der Tweet einer Reporterin, die darauf hinwies, dass Passanten weder winkten, als die First Lady vorbeifuhr, noch Plakate mit Grußbotschaften in die Höhe hielten. Die Bürger am Straßenrand warteten einfach auf den Bus.
In einem seltenen Akt der Einigkeit hat der US-Senat am Mittwoch mit großer Mehrheit den Weg für eine Superentwicklungsagentur, die International Development Finance Corp, freigemacht. Mit einem Budget von umgerechnet 52 Mrd. Euro bündelt sie mehrere US-Entwicklungsagenturen. Sie soll Geld für Infrastrukturprojekte in Entwicklungsländern bereitstellen. Anders als bisher wollen die USA sich an den Projekten beteiligen und nicht mehr nur Geld verleihen.
Drohte US-Präsident Donald Trump noch vor einem Jahr mit drastischen Hilfskürzungen, gilt seine Unterschrift unter dem Gesetz nun so gut wie sicher. Mit der neuen Agentur wollen die USA Chinas globalen Einfluss eindämmen: Die Volksrepublik erkaufe sich mit seiner „Schuldenfallendiplomatie“vor allem in Afrika Einfluss. (me)