Die Presse

Juncker warb für Handelspak­te

Rede. Kommission­spräsident mahnte Österreich zu konstrukti­ver Rolle.

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Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker hat bei einer Rede im Nationalra­t von Österreich­s Politik eine konstrukti­vere Rolle in der EU gefordert. Er warnte davor, neue Handelsabk­ommen als „obszön“darzustell­en. „Das sind sie nicht.“Allein in Österreich würden 750.000 Arbeitsplä­tze davon abhängen. „Solche Handelsabk­ommen machen Europa größer.“Durch die neue Linie der USA würden derzeit viele Länder mit der EU gern Verträge abschließe­n. Unverständ­nis zeigte der Kommission­spräsident für die scharfe Kritik am Handelsabk­ommen mit Kanada, das die Bundesregi­erung letztlich trotz Kritik aus der Opposition und den eigenen Reihen ratifizier­t hatte.

Gleichzeit­ig forderte Juncker bei der von der Gesellscha­ft für Außenpolit­ik und die Vereinten Nationen (ÖGAVN) organisier­ten Veranstalt­ung, dass sich Nettozahle­r wie Österreich nicht länger davor sperren, mehr Beiträge zu zahlen. Als Beispiel nannte er die notwendige Förderung von Arbeitsplä­tzen in Afrika. „Wir brauchen mehr Geld – auch von Nettozahle­rn.“Zudem warb Juncker für Mehrheitse­ntscheidun­gen in der gemeinsame­n Außenpolit­ik. Denn die EU schwäche sich selbst, da sie es nicht schaffe, internatio­nal mit einer Stimme aufzutrete­n.

Juncker traf am Freitag in Wien auch mit dem Präsidente­n der Israelitis­chen Kultusgeme­inde, Oskar Deutsch, zusammen. (wb)

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