Mehr Unsicherheiten
Heuer wächst die österreichische Volkswirtschaft aber noch deutlich stärker als die deutsche: Dort senkten die Wirtschaftsforscher ihre Prognose jüngst auf 1,7 Prozent. Wifo und IHS senken ihren Ausblick nur geringfügig um je 0,2 Prozentpunkte pro Jahr. Und auch nur deshalb, weil die Statistik Austria vor Kurzem das Wachstum für die Jahre davor stark nach unten korrigiert hat (die „Presse“berichtete) und damit das Ausgangsniveau niedriger ist. „Das Konjunkturbild hat sich nicht verändert“, so Badelt.
Dass Österreich im internationalen Vergleich noch gut dasteht, ist zum einen dem Wachstum in Mittel- und Osteuropa zu danken, erklärt Wifo-Ökonom Marcus Scheiblecker. Die Region wächst stärker als erwartet und treibt die österreichischen Exporte an. Zweitens hat in Österreich auch der Aufschwung später eingesetzt als im Rest der Eurozone. „Deshalb kommt jetzt auch der Abschwung etwas später“, so Scheiblecker.
Aber nächstes Jahr trübt sich der Welthandel aufgrund von Brexit, Handelsstreits und Wechselkursschwankungen ein, und damit auch die österreichischen Exporte. Die Unternehmen werden weniger investieren. Die Österreicher dürften zwar fleißig weiterkonsumieren – auch gestützt durch den Familienbonus, der laut Badelt mit 1,3 Mrd. Euro zu Buche schlägt. Trotzdem bleibt unterm Strich weniger Wachstum übrig.