Die Presse

Unilever bleibt britisch

Übernahmev­ersuch von Kraft-Heinz abgewehrt.

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Nach zunehmende­n Protesten angelsächs­ischer Investoren hat der Konsumgüte­rkonzern Unilever den geplanten Umzug der Konzernzen­trale von Großbritan­nien in die Niederland­e abgesagt. Über weitere Schritte werde das britisch-niederländ­ische Unternehme­n nun beraten, sagte Aufsichtsr­atschef Marijn Dekkers am Freitag. Der frühere Bayer-Chef leitet seit 2016 das Kontrollgr­emium.

Unilever hat im März eine neue Struktur und den Umzug von London nach Rotterdam angekündig­t. Das Unternehme­n reagierte damit auf den feindliche­n Übernahmev­ersuch des US-Konkurrent­en Kraft-Heinz.

Der Hersteller von Seifen wie Dove oder Eiscreme der Marke Ben & Jerry’s hat das 143 Mrd. Dollar schwere Angebot aus den USA zwar abgewehrt, will sich aber nun in dem sich rasch wandelnden Markt effiziente­r aufstellen. Der Henkel-Konkurrent räumte zudem ein, für den Umzug keine ausreichen­de Unterstütz­ung erhalten zu haben. Aktionäre mit einem Anteil von insgesamt rund zwölf Prozent hatten sich öffentlich gegen das Vorhaben ausgesproc­hen.

Mit der Absage bleibt vor dem näherrücke­nden Brexit eines der wertvollst­en Unternehme­n des Landes doch in Großbritan­nien. Bei einem Abgang hätte Unilever ein Ausstieg der Aktien aus dem britischen Leitindex FTSE 100 gedroht. (Reuters)

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