Mitgekommen, um zurückzubleiben
Hotellerie. Was die Urlauber im Sommer am häufigsten in ihren Hotelzimmern zurückgelassen haben. Ein neunstelliges Vergesslichkeitsranking.
Ich hätte schwören können, dass ich das eingepackt habe“: Dieser Stoßseufzer ist nicht nur bei der Ankunft am Urlaubsziel ein Klassiker, sondern auch bei der Rückkehr in die eigenen vier Wände. Wenn man überhaupt so weit kommt. Denn während die immer noch auf dem Hotelbalkon an der Riviera hängenden Badeanzüge womöglich in der Kategorie „Shit happens“verbucht werden, sorgen andere Fundstücke der Zimmermädchen für deutlich mehr Ungemach.
Ganz oben auf der Liste der am häufigsten in Hotels vergessenen Gegenstände findet sich auf einem von der TUI zusammengestellten Ranking das Handy. Was insofern verwundert, als dass viele Urlauber während des ganzen Urlaubs das Gerät kaum aus der Hand legen. Während aber – zumindest theoretisch – die Heimreise auch ohne Mobiltelefon angetreten werden kann, ist der zweithäufigst vergessene Gegenstand da schon existenzieller: Denn wer ohne Reisepass auf dem Flughafen vorstellig wird, dürfte seinen Urlaub zumindest im außereuropäischen Ausland unfreiwillig verlängern.
Platz drei des TUI-Rankings – das sich aus den Fundstücken der Reisenden in allen Clubs der Kette während des Sommers 2018 zusammensetzt – belegt Unterwäsche. Die laut Angaben des Reiseveranstalters in den unterschiedlichsten Ecken der Hotelzimmer gefunden wird.
Platz Nummer vier unter den unfreiwilligen Hinterlassenschaften sorgt für Erstaunen: ein ganzer Koffer. Das passiert wohl kaum aus dem Unwillen, Schmutzwäsche wieder nach Hause zu transportieren, sondern meist aus dem – unberechtigten – Vertrauen, dass der Partner den Koffer schon zum Shuttle gebracht hat.
Wie groß das Dramapotenzial von Fundstück Nummer fünf ist, wissen wahrscheinlich nur Eltern, die das schon einmal mitgemacht haben: Das Lieblingskuscheltier des Nachwuchses ist auf der griechi- schen Insel verblieben. Wenn dann der flehentliche Aufruf im Radio, ob nicht vielleicht jemand zufällig in den nächsten Tagen von dort zurückfliegt und das Tier mitbringen könnte, ungehört verhallt, stehen lange Tage bevor, bis der Teddy es endlich per Postweg geschafft hat.
Verlust Nummer sechs auf der Liste bleibt dagegen möglicherweise bis zum ersten Freibadbesuch der nächsten Saison unentdeckt: Das Badegewand bleibt auch in schöner Regelmäßigkeit am Urlaubsort zurück, was aber wohl in den meisten Fällen verkraftbar ist.
Ganz im Gegenteil zu Nummer sieben: Der im Hotel zurückgelassene Haustürschlüssel kann die Heimkehr mächtig unentspannt werden lassen. Zumal dieses Missgeschick anders als der Pass oder das Handy gern erst am Ende einer langen Reise bemerkt wird.
Richtig teuer kann im Zweifelsfall die Nummer neun auf der Liste werden: der in der Nachttischlade vergessene Schmuck. Hier finden sich laut Ranking Ketten, Armbänder, Uhren, Ringe – wobei Letztere vor allem dann zu hektischen Anrufen im Hotel führen, wenn es sich um Ehe- oder Verlobungsringe handelt. (sma)