Voest wird von den US-Zöllen fast befreit
Technologiekonzern erhält durchwegs Ausnahmen.
Der Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine scheint in der Abwehr gegen die von den USA erhobenen Strafzölle erfolgreich zu sein. Das Unternehmen hat schon vor Monaten in den USA 4300 Anträge auf Ausnahmegenehmigungen gestellt. Nun erhielt die Voest 2640 Rückmeldungen von der US-Administration. Davon seien rund 2360 positiv und nur 280 negativ ausgefallen, teilte die Voest mit.
Damit reduziere sich das mit diesen Zöllen verbundene wirtschaftliche Risiko nochmals deutlich. Von den US-Strafzöllen direkt betroffen seien etwa nur drei Prozent des Konzernumsatzes, bekräftigte der Konzern entsprechende frühere Angaben.
„Angesichts dieses Zwischenstandes sind wir optimistisch, auch für die noch offenen Anträge überwiegend positive Rückmeldungen zu erhalten“, sagt Voest-Chef Wolfgang Eder. Eder begrüßt gleichzeitig die doch noch zustande gekommene Einigung auf ein neues Handelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada.
Die Aktivitäten der Voest tragen in den USA an insgesamt 48 Standorten wesentlich zur jeweiligen regionalen Wertschöpfung bei. Der Konzern hat in den vergangenen Jahren in dem Land 1,4 Mrd. Dollar in die Herstellung von Hightechprodukten investiert und damit rund 3000 lokale Arbeitsplätze geschaffen. Das Unternehmen tätigt dadurch etwa zwei Drittel seiner US-Umsätze von rund 1,3 Mrd. Euro (Geschäftsjahr 2017/18) als lokaler Erzeuger in den USA.
Die USA erheben seit Juni auf Stahlimporte aus der EU Strafzölle von 25 Prozent. Betroffen sind auch deutsche Hersteller wie ThyssenKrupp und Salzgitter. Die Belastungen bei der Voestalpine waren bisher überschaubar und lagen laut Unternehmensangaben im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. (eid/red.)