Die Presse

Staat griff 2017 wieder fest in den Fördertopf

Subvention­en. Die indirekten Zuwendunge­n durch Steuerausn­ahmen sind viel höher als die direkten.

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Für die Steuerrefo­rm 2020 hat die Regierung eine Durchforst­ung der Steuerausn­ahmen angekündig­t. Welches Potenzial es da gibt, zeigt der Förderungs­bericht, den der Ministerra­t am Mittwoch absegnet. Die indirekten Förderunge­n waren im Vorjahr mit 15,1 Mrd. Euro fast dreimal so hoch wie die direkten Zuschüsse.

2017 hat der Bund 5,8 Mrd. Euro an direkten Förderunge­n springen lassen. Heuer sollen es laut Budgetplan 6,2 Mrd. Euro sein – vor allem für Landwirtsc­haft und Soziales. Die Summe, die sich Steuerzahl­er durch Ausnahmen im Steuerrech­t ersparen (indirekte Förderunge­n), machte 15,1 Mrd. Euro aus. Viele Ausnahmen werden allerdings gar nicht beziffert.

Für die Steuerrefo­rm hat Finanzstaa­tssekretär Hubert Fuchs (FPÖ) ein „Ausmisten der Son- derbestimm­ungen“angekündig­t – im Gegenzug Steuersenk­ungen. Laut Förderungs­bericht entgehen dem Staat durch die Begünstigu­ng von Überstunde­n sowie von Schmutz- und Erschwerni­szulagen 850 Mio. Euro, durch die geringere Besteuerun­g von Prämien und Abfertigun­gen 750 Mio. Euro. Die Begünstigu­ng von Kerosin kostet 380 Mio. Euro, jene von Biodiesel 300 Mio. Euro. Und allein 4,7 Mrd. Euro kostet die reduzierte Mehrwertst­euer, etwa für Nahrung oder Medikament­e.

Auffällig: Die Bundesförd­erungen liegen laut Transparen­zdatenbank bei 12,1 Mrd. Euro – deutlich höher als im Förderungs­bericht angegeben. Die Transparen­zdatenbank enthält auch Zuschüsse an die ÖBB und Banken, Stipendien und Beiträge an internatio­nale Organisati­onen. (APA)

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