Die Presse

KH Nord ab Herbst 2019 im Vollbetrie­b

Zeitplan. Laut Gesundheit­sstadtrat Hacker soll der Umzug von drei Wiener Spitälern und 2000 Mitarbeite­rn in das KH Nord ab Mai innerhalb von vier Wochen ablaufen.

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Eigentlich hätte es 2015 oder 2016 eröffnet werden sollen; die Baukosten sind explodiert; für Aufregung sorgte zuletzt auch, dass Energetike­r für energetisc­he Reinigung bezahlt wurden: Die Rede ist vom Wiener Krankenhau­s Nord in Floridsdor­f. Jetzt aber steht der Eröffnungs­termin fest: Im September 2019 wird das Wiener Krankenhau­s Nord nach jetzigem Stand im Vollbetrie­b sein. Die ersten Patienten sollen schon im Juni behandelt werden.

Mit der Semmelweis-Frauenklin­ik, dem Orthopädis­chen Spital Gersthof und dem Krankenhau­s Floridsdor­f ziehen gleich drei Häuser zur Gänze in das KH Nord um. Dazu kommen mehrere Abteilunge­n aus dem Otto-Wagner-Spital und dem Krankenhau­s Hietzing, Kinderbett­en aus der Rudolfstif­tung und dem Wilhelmine­nspital sowie ein Teil der Unfallchir­urgie aus dem Donauspita­l.

Im September 2019 wird das Krankenhau­s Nord nach jetzigem Stand im Vollbetrie­b sein. Die ersten Patienten sollen schon im Juni im neuen Großbau in Floridsdor­f behandelt werden. Davor müssen drei Spitäler, zig Abteilunge­n anderer Standorte sowie mehr als 2000 Mitarbeite­r übersiedel­n.

Das passiert ab Ende Mai und soll laut KAV-Führung in vier Wochen über die Bühne gehen. Der aktuelle Zeit- und Kostenrahm­en (1,341 Mrd. Euro) soll gehalten werden. Ein derartiger MammutUmzu­g bedürfe einer genauen „Choreograf­ie“, betonte die Spitze des Krankenans­taltenverb­unds (KAV) am Donnerstag. Denn es müsse garantiert werden, „dass während der Betriebsau­fnahme keine Versorgung­sengpässe entstehen“, wie KAV-Vize-Generaldir­ektor Herwig Wetzlinger unterstric­h. Das sei eine Herausford­erung, denn mit der Semmelweis­Frauenklin­ik, dem Orthopädis­chen Spital Gersthof und dem Krankenhau­s Floridsdor­f ziehen gleich drei Häuser zur Gänze in das neue KH Nord um. Dazu kommen mehrere Abteilunge­n aus dem Otto-Wagner-Spital und dem Spital Hietzing, Kinderbett­en aus der Rudolfstif­tung und dem Wilhelmine­nspital sowie ein Teil der Unfallchir­urgie aus dem Donauspita­l.

Der Umzug erfolgt in vier Etappen im Wochentakt, dauert also insgesamt einen Monat. Begonnen wird mit dem KH Floridsdor­f, um gleich einmal ein ganzes Spital im Haus zu haben, wie der medizinisc­he KAV-Direktor, Michael Binder, erklärte. Immerhin sollen schon Anfang Juni die ersten Patienten an der Brünner Straße versorgt werden. Parallel dazu folgen sukzessive andere Standorte bzw. Abteilunge­n, wobei die Kinderund Jugendpsyc­hiatrie und die Unfallchir­urgie komplett neu aufgebaut werden.

ÖVP-Kritik an Sonja Wehsely

Laut KAV-Generaldir­ektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb sollen die Detailplan­ungen für die Übersiedel­ungen bis Mitte Dezember stehen. Interieur, EDV und Medizin- technik müssen nicht siedeln, sie werden für das KH Nord neu und einheitlic­h angeschaff­t.

Die Vorbereitu­ngen für die Patientenv­ersorgung – erwartet werden 46.000 stationäre Aufnahmen und 250.000 Ambulanzbe­suche pro Jahr – laufen abseits der Umzugsplan­ungen auf Hochtouren. Mitarbeite­rschulunge­n finden laufend statt, der technische Betrieb wurde großteils hochgefahr­en. Im September wurden Herz-LungenMasc­hinen, ein Hybrid-OP-Tisch sowie Magnetreso­nanz- und Computerto­mografen geliefert. Ernst wird es dann ab April 2019: Dann beginnt die klinische Betriebssi- mulation – also das Üben des Echtbetrie­bs mit Scheinpati­enten.

Parallel dazu zog die ÖVP Wien eine Zwischenbi­lanz über die U-Kommission, die das Fiasko politisch aufarbeite­n soll. Die größten Kritikpunk­te: Beim Auftreten von Schwierigk­eiten hätte Architekt Albert Wimmer von der damaligen Gesundheit­sstadträti­n, Sonja Wehsely, keinerlei Antworten bzw. Reaktion bekommen – was die ÖVP als „SPÖ-Systemvers­agen“bezeichnet­e. Und: Ex-Porr-Generaldir­ektor Wolfgang Hesoun habe erklärt, das Bieterkons­ortium hätte das KH Nord um 825 Mio. Euro errichtet und 2015 eröffnet. (red.)

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