Die Presse

Van der Bellen auf Besuch in Serbien

Bundespräs­ident sprach mit Serbiens Präsidente­n über Kosovo-Konflikt.

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Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen und sein serbischer Kollege, Aleksandar Vuciˇc,´ haben am Mittwoch die guten Beziehunge­n und gute wirtschaft­liche Zusammenar­beit Österreich­s und Serbiens betont. Es gebe aber Differenze­n in Bezug auf den Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo, hieß es am ersten Tag des zweitägige­n Staatsbesu­chs.

Es sei „klipp und klar“, dass die EU genug Probleme habe und keine weiteren importiere­n dürfe, etwa ungeklärte Grenzfrage­n von EU-Werbern, sagte Van der Bellen nach dem Gespräch. Ein friedliche­s Ende des Gebietskon­flikts mit dem Kosovo sei Voraussetz­ung für Serbiens Beitritt. Belgrad erkennt die Unabhängig­keit seiner Exprovinz Kosovo im Gegensatz etwa zu Österreich nicht an.

Vuciˇc´ betonte die Notwendigk­eit einer Kompromiss­lösung. Man sei aber gegen die Aufnahme des „sogenannte­n Staates“Kosovo in die Polizeiorg­anisation Interpol und warne davor, die Bildung eines Kosovo-Heeres, wie sie mit US-Hilfe bis Dezember geplant sei, nicht zuzulassen.

Einig waren sich beide bei der Vertiefung der ökonomisch­en Kooperatio­n. Österreich­ische Firmen beschäftig­ten in Serbien 20.000 Mitarbeite­r, sagte Serbiens Staatschef. Bei einem Wirtschaft­sforum wurde danach über gemeinsame Infrastruk­turprojekt­e gesprochen. Am Abend gab es in Belgrads Rathaus einen Empfang anlässlich des baldigen Nationalfe­iertags in Österreich; heute steht unter anderem ein Festakt im Belgrader Neu-Friedhof im Gedenken an die im Ersten Weltkrieg in Serbien gefallenen k. u. k. Soldaten an. (APA)

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