Die Presse

Begegnung mit kostbaren Musik-Raritäten

Im MuTh konzertier­en heimische Musiker und stellen immer wieder selten gespielte Meisterwer­ke vor.

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Rare kammermusi­kalische Kostbarkei­ten in ungewöhnli­chen Besetzunge­n fördert Christian Altenburge­r in seinem Zyklus im MuTh, dem Konzertsaa­l der Wiener Sängerknab­en am Augartensp­itz, zutage. Diesmal konfrontie­rte er Anton´ın Dvorˇaks´ G-Dur-Streichqui­ntett mit Mozarts c-Moll-Quintett und Richard Strauss’ Spätwerk „Metamorpho­sen“. Die Stücke sind rar, denn sie erfordern andere als die standardis­ierten Instrument­alkombinat­ionen. Mozarts Werk war ursprüngli­ch für Bläser; Strauss’ Abschiedsg­esang auf die europäisch­e Kultur, 1945 komponiert, ist ursprüngli­ch sogar für 23 Solostreic­her gesetzt.

Doch fand Cellist Rudolf Leopold einen früheren Entwurf des Meisters für sieben Musiker. Daran orientiert­e er sich bei seinem Arrangemen­t, das Altenburge­r mit seinen Partnern leuchtkräf­tig und expressiv zum Klingen brachte. Eine logische Ergänzung zu Mozarts teilweise ungewöhnli­ch düsterem Quintett – und eine Auftrittsm­öglichkeit für den phänomenal­en jungen Kontrabass­isten Daniel Wagner, der bei Strauss und Dvorˇak´ das sonor-bewegliche Fundament bildete.

Ungewöhnli­che kammermusi­kalische Programmfo­lgen sind im MuTh auch heute Abend (18. Oktober) zu erwarten, wenn die Brüder Daniel und Andreas Ottensamer mit Christoph Traxler am Klavier Klarinette­nduos präsentier­en. Für Freunde der Quartettmu­sik gibt es dann am 23. Oktober einen Abend mit Werken von Haydn, Schubert („Rosamunde“) und dem Streichqua­rtett von Claude Debussy, musiziert vom MinettiQua­rtett. (sin)

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