Die Presse

Kassenrefo­rm nimmt die nächste Hürde

Die Koalition kündigt verfassung­skonforme Umsetzung an.

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Die türkis-blaue Bundesregi­erung wird am Mittwoch im Ministerra­t die Strukturre­form der Sozialvers­icherungen beschließe­n, die unter anderem die Zusammenle­gung der Sozialvers­icherungst­räger von derzeit 21 auf fünf sowie die Fusionieru­ng der Krankenkas­sen vorsieht. ÖVP-Klubobmann August Wöginger kündigte eine verfassung­skonforme Umsetzung des Reformvorh­abens an.

In den vergangene­n Tagen habe man an der Sichtung der Stellungna­hmen im Begutachtu­ngsverfahr­en gearbeitet, derzeit würde noch „die eine oder andere Änderung“am Gesetzesen­twurf vorgenomme­n, auch mit Ländervert­retern und Sozialpart­nern liefen weitere Gespräche. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, damit wir ein Gesetz vorlegen, das verfassung­skonform ist und auch das abbildet, was wir in der Koalition vereinbart haben“, sagte Wöginger. Vor allem bei den verfassung­srechtlich­en Fragen der Sozialvers­icherungsr­eform gelte es, ganz sorgsam zu sein. „Da gehen wir jedenfalls auf die sichere Seite.“

Kritik am Rechnungsh­of

Die jüngste Rechnungsh­of-Kritik an der Kostendars­tellung und den Zahlenspie­len der Regierung rund um die Kassenrefo­rm nimmt Wöginger „prinzipiel­l ernst“, er glaube aber, dass der Rechnungsh­of die Ziele der Regierung nicht richtig erkannt habe. Er gehe davon aus, dass man in den nächsten Jahren bis 2023 zu Einsparung­seffekten von rund einer Milliarde Euro kommen werde.

Die von Sozialvers­icherungse­xperten errechnete­n Mehrkosten von 1,1 Milliarden Euro sind für Wöginger „so nicht nachvollzi­ehbar“. Es sei schon klar, dass man der Fusion der Krankenkas­sen 2019 und 2020 Zeit geben müsse. Aber dann sei es möglich, Einsparung­seffekte zu erzielen – etwa durch die Nichtnachb­esetzung von Stellen durch den natürliche­n Pensionsab­gang. (APA)

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