Die Presse

OÖ: Neue Gehaltsreg­el

Landesfirm­en. Die Manager der Landesfirm­en dürfen künftig mehr verdienen als der Landeshaup­tmann.

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Die Gehälter von Managern in oberösterr­eichischen Unternehme­n, die dem Land ganz oder mehrheitli­ch gehören, sind mit dem Lohn des Landeshaup­tmannes begrenzt. Derzeit sind das 239.000 Euro brutto jährlich. Diese seit 18 Jahren bestehende Obergrenze soll aufgehoben werden, sagte Landeshaup­tmann-Stellvertr­eter Michael Strugl (ÖVP) den „Oberösterr­eichischen Nachrichte­n“. Noch vor Jahresende wollen ÖVP und FPÖ in der Landesregi­erung per Verordnung den Landeshaup­tmann-Deckel aufheben.

Ein Landtagsbe­schluss ist nicht notwendig. In bestehende Verträge werde nicht eingegriff­en, die Bezugsgren­ze soll nur „in begrenzten Ausnahmefä­llen“überschrit­ten werden, so Strugl.

Betreffen könnte das den Spitalsträ­ger des Landes, die Energie AG oder die Hypo Oberösterr­eich. Man müsse sich so aufstellen, dass man zumindest im Österreich-Ver- gleich mithalten könne, wenn man die besten Leute für wichtige Positionen haben will, heißt es.

SPÖ-Klubchef Christian Makor kritisiert­e das Vorhaben als verantwort­ungslos gegenüber dem Steuerzahl­er, vor allem weil gleichzeit­ig der Gehaltsabs­chluss des Bundes für Landesmita­rbeiter aus Spargründe­n nicht übernommen wurde. Er spricht von „Luxus-Managergeh­ältern im öffentlich­en Dienst“.

Durch Sachbezüge oder Leistungen für die Pensionsvo­rsorge liegen die Managergeh­älter in einigen Landesfirm­en zwar jetzt schon über dem Salär des Landeshaup­tmannes, aber klar unter jenen in privaten und anderen öffentlich­en Unternehme­n. Die Energie AG etwa habe im Geschäftsj­ahr 2016/17 rund 829.000 Euro für drei Vorstandsm­itglieder ausgegeben. Bei der etwas kleineren Tiwag in Tirol waren es knapp 1,1 Millionen für drei Manager. (APA)

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