Ermittlungen nach Rolltreppenunglück in Rom
Bürgermeisterin Raggi schiebt den verletzten Fußballfans die Schuld zu.
Nach dem Rolltreppenunfall in Rom am Dienstagabend, bei dem 24 Personen – mehrheitlich Fans des russischen Klubs ZSKA Moskau – verletzt wurden, laufen die Ermittlungen zu den Ursachen des Unglücks auf Hochtouren. Die U-Bahn-Station Repubblica im Zentrum Roms, in der sich der Unfall ereignete, wurde von der Polizei geschlossen. Augenzeugen berichten, dass die teils betrunkenen Fans auf der Rolltreppe hüpften, dann raste diese mit hoher Geschwindigkeit nach unten. Die meisten Menschen wurden eingeklemmt und erlitten Verletzungen an den Beinen. Einem Fan musste ein Fuß amputiert werden.
Während Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi den Fans selbst die Schuld am Unfall gibt, mehrt sich die Kritik an der schwer verschuldeten Nahverkehrsgesellschaft Atac, Betreiberin von Roms U-Bahnen. Das U-Bahn-Netz gilt als veraltet, das LinienbusSystem als ineffizient, die Verkehrsmittel als unpünktlich und unzuverlässig. Im Mai war ein Linienbus in der Nähe des Trevi-Brunnens in Flammen aufgegangen. Rufe nach der Privatisierung des öffentlichen Verkehrs werden immer lauter. Die Bürgermeisterin ist aber dagegen. Raggi, die der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung angehört, hatte vor ihrem Amtsantritt 2016 eine radikale Reform der Verkehrsbetriebe angekündigt. Diese lässt aber auf sich warten. (red.)