Deutsche Bank muss weiter sparen
Das Frankfurter Institut will heuer wieder einen Gewinn erwirtschaften.
Die krisengeschüttelte Deutsche Bank stellt den ersten Jahresgewinn seit 2014 in Aussicht – und die Anleger nehmen trotzdem Reißaus. Um fast fünf Prozent ging es am Mittwoch für die Aktie des größten deutschen Geldhauses in den Keller, obwohl der erst seit April amtierende Konzernchef, Christian Sewing, schon zahlreiche Erfolge seines Sanierungskurses ausmachte. Trotz eines Gewinnrückgangs im Sommer sprach er von einem „Meilenstein“. „Wir haben die Kosten im Griff und verfügen über das Kapital, um wieder wachsen zu können.“Doch das Tagesgeschäft kommt nicht in Fahrt, und Sewing geht inzwischen von sinkenden Er gen: Nach neun Monaten hat die Deutsche Bank 750 Mio. Euro verdient. 2017 lag der Gewinn nach drei Quartalen sogar noch bei 1,7 Mrd. Euro, bevor ein immenser Anstieg der Kosten im vierten Quartal und die Steuerreform in den USA das Institut das dritte Mal in Folge in die roten Zahlen rissen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt begann der Stuhl von Sewings Vorgänger John Cryan zu wackeln.
In den nächsten Wochen muss laut Sewing weiter eisern gespart werden. Das machte der Chef, der eine „neue Disziplin“in der Bank spürt, in einem Brief an seine Mitarbeiter klar: „Wir werden alles dafür tun, dass es in diesem Jahr im vierten Quartal nicht den bislang Finanzchef James von Moltke mit eisernem Besen und streichen in großem Stil – seien es Dienstreisen, seien es Obstteller in den Büros. Ob an den Boni für die Investmentbanker gespart wird, ließ von Moltke offen.
Ungeachtet einzelner Erfolge schnitten die Frankfurter im dritten Quartal vergleichsweise schwach ab. Während JP Morgan, Goldman Sachs und Co. Milliardengewinne einfuhren, fiel das Ergebnis der Deutschen Bank deutlich geringer aus. Zum Vergleich: JP Morgan in den USA machte im dritten Quartal 8,4 Mrd. Dollar Gewinn. Auch in Europa läuft die Deutsche Bank hinterher: Die britische Barclays Bank meldete am