Die Presse

Nicht wenige haben es ohne Erbschaft geschafft

- 3860 Heidenreic­hstein

„Von Elend und Ohnmacht“, von Peter Strasser, „Spectrum“, 20. 10. Peter Strasser nennt Wendigkeit und Skrupellos­igkeit als Voraussetz­ung für die Fähigkeit, Vermögen zu schaffen. Wer weniger wendig und zurückhalt­end ist, wird von der Verteilung der Güter der Erde ausgeschlo­ssen.

Und wer das Glück hat, in eine reiche Familie hineingebo­ren zu sein, dem wächst im Erbweg Vermögen zu, ohne dass er dafür eine Leistung erbringen musste. Ist erben daher unfair? Vermögen entstehen durch Unternehme­rgeist, Ideen, Wagemut, zielstrebi­ges Handeln und Sparsamkei­t. Wer etwas geschaffen hat, wünscht sich den Weiterbest­and seines Lebenswerk­s über seine Lebenszeit hinaus. Droht dem Nachlassve­rmögen die Schmälerun­g durch eine Erbschafts­steuer oder wird dieses zur Gänze vom Staat eingezogen, so sinkt die Bereitscha­ft zu dauerhaft produktive­n Investitio­nen.

Damit gerät man in eine Wirtschaft­sordnung, in der falscher Gerechtigk­eitssinn zur Verarmung aller führt. In einer freien Gesellscha­fts- und Wirtschaft­sordnung kann die Spanne zwischen Arm und Reich nicht als Ungerechti­gkeit gesehen werden. Jeder kann sich von seinem familiären Ausgangspu­nkt entspreche­nd seinen Fähigkeite­n und seinem inneren Antrieb weiterbewe­gen.

Von den heute reichsten Österreich­ern haben es nicht wenige ohne große Erbschaft nur durch Tüchtigkei­t zu be-

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