Nicht wenige haben es ohne Erbschaft geschafft
„Von Elend und Ohnmacht“, von Peter Strasser, „Spectrum“, 20. 10. Peter Strasser nennt Wendigkeit und Skrupellosigkeit als Voraussetzung für die Fähigkeit, Vermögen zu schaffen. Wer weniger wendig und zurückhaltend ist, wird von der Verteilung der Güter der Erde ausgeschlossen.
Und wer das Glück hat, in eine reiche Familie hineingeboren zu sein, dem wächst im Erbweg Vermögen zu, ohne dass er dafür eine Leistung erbringen musste. Ist erben daher unfair? Vermögen entstehen durch Unternehmergeist, Ideen, Wagemut, zielstrebiges Handeln und Sparsamkeit. Wer etwas geschaffen hat, wünscht sich den Weiterbestand seines Lebenswerks über seine Lebenszeit hinaus. Droht dem Nachlassvermögen die Schmälerung durch eine Erbschaftssteuer oder wird dieses zur Gänze vom Staat eingezogen, so sinkt die Bereitschaft zu dauerhaft produktiven Investitionen.
Damit gerät man in eine Wirtschaftsordnung, in der falscher Gerechtigkeitssinn zur Verarmung aller führt. In einer freien Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung kann die Spanne zwischen Arm und Reich nicht als Ungerechtigkeit gesehen werden. Jeder kann sich von seinem familiären Ausgangspunkt entsprechend seinen Fähigkeiten und seinem inneren Antrieb weiterbewegen.
Von den heute reichsten Österreichern haben es nicht wenige ohne große Erbschaft nur durch Tüchtigkeit zu be-