Europas letztes Computerwerk sperrt zu
Der japanische Konzern Fujitsu schließt seine letzte europäische Computerfabrik in Augsburg.
Das einzige verbliebene Computerwerk in Europa steht vor dem Aus: Der japanische Konzern Fujitsu will seine Fabrik in Augsburg schließen. „Die Schließung betrifft alle 1500 Beschäftigten des Standorts“, erklärte ein Sprecher am Freitag. Auch 300 Jobs an anderen deutschen Niederlassungen sind gefährdet. Fujitsu hat ansonsten keinen weiteren Produktionsstandort in Deutschland. Die Firma will Entwicklung, Fertigung und Logistik in die Heimat nach Japan holen.
Das Augsburger FujitsuWerk ist nach Firmenangaben das letzte verbliebene Computerwerk in Europa. Produziert werden dort bisher unter anderem Notebooks und Speichersysteme. Nach einem Konzentrationsprozess in der Branche gibt es weltweit ohnehin nicht mehr viele Hersteller.
Mit Apple, Dell und HP sind noch drei US-Unternehmen verblieben. Sonst spielt die Musik in Ostasien: Neben Fujitsu sind die taiwanesischen Konkurrenten Acer und Asus aktiv, außerdem Lenovo aus China sowie die südkoreanischen Konzerne Samsung und LG. In Deutschland sind Siemens – ehemaliger Partner von Fujitsu – und das ehemalige Paderborner Unternehmen Nixdorf schon lang aus dem Geschäft.
Desktop-PCs gelten als vom Aussterben bedrohte Spezies, ihre Verkaufszahlen sind in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Experten erwarten für die nächsten Jahre auch einen Rückgang bei Tablets – während der Absatz von Notebooks zwar steigen könnte, aber nur in einem geringen Umfang. (ag.)