Selbst Fenster tauschen geht gar nicht
Welche Materialien liegen im Trend? Holztüren mit Stahlkern oder Holz-Alu-Fenster.
Gerade bei Fenstern hat sich in den vergangenen Jahrzehnten viel weiterentwickelt. Vor allem die Wärmedämmung wurde immer wichtiger, heute sind Dreifachverglasungen Standard. Für den Fensterrahmen gibt es drei Materialien: Holz, Alu und Kunststoff oder eine Kombination daraus. Kunststofffenster haben durchaus Vorteile: Sie seien preisgünstig, pflegeleicht, widerstandfähig und erlauben Allroundlösungen mit hoher Formenvielfalt, heißt es bei Internorm.
„Kunststoffrahmen sind nicht mehr schlechter als Holz- oder Alurahmen. Ihr Vorteil ist der Preis, ihr Nachteil, dass es bei Temperaturschwankungen zu Längenänderungen kommt, was die Bedienbarkeit erschwert“, sagt Peter Frei von Hrachowina. Dennoch sei die Nachfrage groß, erklärt Stefan Hofer, Geschäftsführer von Hofer Fenster. „Das ist natürlich auch eine Kostenfrage. Reine Holzfenster werden heute so gut wie nicht mehr gefragt, beliebt sind Kunststofffenster mit Alu, auch Holzfenster mit Alu- rahmen liegen im Trend.“Peter Frei bestätigt: „Holz-Alu-Fenster vereinen die Behaglichkeit von Holz mit den auch optischen Vorteilen von Alu. Zudem sind die Rahmen schmäler, es ergibt sich eine zusätzliche Isolierschicht.“
Auch bei Josko setzt man auf diese Kombination. Holz wird eingesetzt, weil es die größten Vorteile im Hinblick auf Stabilität, Wärmedämmung und Vielfalt an Oberflächen bietet. Aluminium dient an der Außenseite der Fenster der Witterungsbeständigkeit; durch unterschiedliche Beschichtungsmöglichkeiten ergibt sich eine große farbliche Gestaltungsfreiheit.
„Vakuumglas ist eine interessante Innovation, da Vakuum ein sehr schlechter Leiter ist“, sagt Frei. Sich abdunkelndes Glas sei noch nicht ausgereift, beheizbares Glas gebe es zwar, sei aber hochpreisig. „Eine große Nachfrage nach so ausgefallenen Innovationen kann ich nicht bemerken. Gewünscht sind meist Dreifachverglasungen“, sagt Stefan Hofer. „Die alten Fenster auszutauschen ist dann sinnvoll, wenn die Energiekosten immer höher werden.“Ähnliches rät Frei: „Bei der Umstellung eines Heizsystems etwa auf Fußbodenheizung sollte man die alten Fenster durch neue ersetzen. Allerdings halte ich das nur für sinnvoll, wenn man das im Rahmen einer General- oder Fassadensanierung macht.“
Dass das Aufgaben für Profis sind, sollte selbstverständlich sein. „Selbst einbauen geht gar nicht. Da kann man ziemlich viel verbocken“, warnt Frei. Aber auch nicht jeder Professionist sei ein guter. „Man könnte sich die Fenster gleich von der Herstellerfirma einbauen lassen oder auf Partnerfirmen der Fensterhersteller zurückgreifen.“Türen im Innenbereich des Hauses sind fast immer aus Holz, das sich relativ leicht renovieren lässt. An Außentüren werden höhere Ansprüche gestellt. Sie sollen nicht nur die Außentemperaturen vom Hausinneren anhalten, sie haben auch eine Schutzfunktion. Holz war jahrhundertelang die erste Wahl. Es ist optisch ansprechend, langlebig und hat gute Dämmeigenschaften. „Heute haben die meisten Holztüren einen Stahlkern, der einerseits gewährleistet, dass sich die Tür nicht durch Temperaturschwankungen verzieht, andererseits der Sicherheit dient“, sagt Hofer. Haustüren aus Kunststoff sind vergleichsweise preiswert, pflegeleicht und so gut wie wartungsfrei, können sich aber ebenfalls mit der Zeit verziehen, deshalb ha- ben auch sie meist einen Stahlkern. Aluminiumtüren bieten einen hohen Sicherheitsstandard, sind stabil, haben aber schlechte Wärmedämmeigenschaften. „Am meisten nachgefragt sind Holz-Alu-Türen. Sie verbinden das optisch Ansprechende mit dem Sicherheitsaspekt“, erklärt Stefan Hofer. „Einbruchschutz ist immer ein Thema.“
Peter Frei ortet einen Trend zu versteckten Beschlägen und flächenbündigen Elementen. „Das ist allerdings eine rein optische Angelegenheit. Natürlich ist Einbruchschutz immer gefragt. Überdies ist der Standard bei Haustüren von Haus aus sehr hoch.“Für welche Türen und Fenster man sich auch immer entscheidet, die angebotene Qualität ist grundsätzlich hoch. Ausschlaggebend ist immer der eigene Geschmack – und nicht zuletzt der finanzielle Rahmen.