Kurz in Berlin bei Merkels Afrika-Treffen
Kanzler bereitet Gipfel am 18. Dezember in Wien vor.
Während der Kampf um die Merkel-Nachfolge in der CDU vollends entbrannte, widmete sich die deutsche Bundeskanzlerin am Dienstag anderen, staatsmännischeren Aufgaben. Am Nachmittag empfing Angela Merkel in Berlin elf afrikanische Staats- und Regierungschefs zu einer AfrikaKonferenz. Ebenfalls mit dabei: der österreichische Bundeskanzler. Sebastian Kurz wollte mit dem Besuch auch das große EU-Afrika-Forum vorbereiten, das am 18. Dezember in Wien stattfindet, hieß es im Vorfeld aus dem Kanzleramt.
Bei dem Treffen in Berlin ging es vor allem um eines: mehr private Investitionen in Afrika zu fördern. Die deutsche Präsidentschaft der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) hatte die Initiative im vergangenen Jahr ins Leben gerufen und erste Reformpartnerschaften mit Ghana, Tunesien und der Elfenbeinküste ausgerufen. Jetzt will Berlin die Partnerschaft auf Äthiopien, Marokko und den Senegal ausweiten. Merkel kündigte in ihrer Rede einen Förderungsfonds an und versprach zusätzliche Mittel, um deutsche Unternehmen gegen politische Risken und mangelnde Zahlungsmoral besser abzusichern.
Hinter der Initiative steht auch das Bestreben der Industriestaaten, Fluchtursachen zu bekämpfen und die Zahl der Migranten aus armen Ländern einzudämmen – ein Ansatz, den auch Kurz propagiert.
Am Rande des Treffens wollte der österreichische Kanzler zu bilateralen Gesprächen unter anderem mit den Präsidenten von Ägypten und Tunesien, Abdel Fatah al-Sisi und Beji Caid Essebsi, zusammenkommen, die in diesem Kontext eine Schlüsselrolle spielen. Zudem war ein Treffen mit dem äthiopischen Premier, Abiy Ahmed Ali, angesetzt. (ag.)