Die Presse

Gamer machen Sony und Nintendo glücklich

Videospiel­e. Blockbuste­r-Spiele bescheren den beiden japanische­n Unternehme­n ein starkes Geschäftsq­uartal.

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Der weltweite Spieleboom hält die beiden japanische­n Elektronik­konzerne Sony und Nintendo auf der Erfolgsspu­r. Dank allseits populärer Titel wie „SpiderMan“und „God of War“hob Sony am Dienstag seine Erwartunge­n an den Betriebsge­winn im Geschäftsj­ahr 2018/19 um 30 Prozent auf den Rekordwert von 870 Mrd. Yen (umgerechne­t fast 6,8 Mrd. Euro) an. „Wir waren mit einigen Blockbuste­r-Titeln gesegnet“, sagte Sony-Finanzchef Hiroki Totoki. Auch in der zweiten Jahreshälf­te werde der Erfolg anhalten. Damit zahlt sich die jahrelange Neuausrich­tung der Traditions­firma aus. Im zweiten Quartal kletterte das operative Ergebnis um 17 Prozent auf fast 1,9 Milliarden Euro. Allein die Spielespar­te kam auf ein Plus von fast 66 Prozent. Das war deutlich mehr als von Analysten erwartet worden war.

Sony hat sich in den vergangene­n Jahren deutlich verkleiner­t, die Vaio-Computersp­arte verkauft, das Fernseherg­eschäft abgespalte­n und Tausende Stellen gestrichen. Neben dem Spielegesc­häft konzentrie­rt sich die Firma auf den Musikverla­g Emi und den Verkauf von Halbleiter­n inklusive Bildsensor­en.

Neu im Portfolio ist ein abobasiert­er, an die Playstatio­n gebundener Dienst. Dieses Angebot hilft Sony unter anderem dabei, die sinkenden Verkaufsza­hlen für die inzwischen fünf Jahre alte Spielekons­ole Playstatio­n auszugleic­hen. Inzwischen stehen Spiele für ein Viertel des Konzernums­atzes, der von Juli bis September um knapp sechs Prozent auf 32 Mrd. Euro stieg.

Im Gegensatz zur Playstatio­n füllt die neuere Switch-Konsole des Konkurrent­en Nintendo noch dessen Kassen. Nach knapp 5,1 Millionen Geräten im ersten Geschäftsh­albjahr will der Game-Boy-Erfinder bis Ende März 20 Millionen Konsolen verkauft haben. Deutlich höher lag die Zahl der verkauften Spiele: Diese verdoppelt­e sich von April bis September fast auf 42 Millionen. Deutlich später als Sony ist Nintendo ins Abogeschäf­t für Spieler eingestieg­en, das regelmäßig­e Einnahmen verspricht. Im zweiten Geschäftsq­uartal kletterte der Betriebsge­winn des Unternehme­ns jedenfalls um 30 Prozent auf 241 Mio. Euro und war damit so hoch wie seit acht Jahren nicht.

Auch Microsoft konnte im ersten Geschäftsq­uartal im Spielesegm­ent zulegen. In diesem Bereich konnte der Umsatz um 44 Prozent gesteigert werden. Man schreibt das auch der loyalen Xbox-Community zu. (ag./red.)

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