Starkregen und Murenabgänge: Neue Schäden befürchtet
Kärnten. Während die Aufräumarbeiten in vollem Gange waren, wurden weitere Dämme gesichert. Am Donnerstag setzte wieder Starkregen ein.
Am Donnerstag sind in den von Unwettern betroffenen Landesteilen Kärntens die Aufräumarbeiten fortgesetzt worden. Laut Landesalarm- und Warnzentrale gab es „noch jede Menge“Einsätze, wie es zu Mittag hieß, vor allem im Bezirk Hermagor. Dort hat am Donnerstag auch wieder starker Regen eingesetzt.
Johann Windbichler, Bürgermeister der Gemeinde Lesachtal, teilte mit, dass die Bundesstraße von Osten her nun einspurig für Einsatzfahrzeuge und die notwendigste Versorgung der Bevölkerung offen sei. Mit den Feuerwehren habe man es auch geschafft, die Außenorte der Gemeinde erreichbar zu machen. Weiterhin habe man es aber mit großen Erdrutschen zu tun, die beseitigt werden müssen. Stromversorgung gebe es nur punktuell. Das Bundesheer sei vor Ort und helfe mit.
Auch Heinz Pansi, Bezirkshauptmann von Hermagor, wies auf die Gefahren durch den Starkregen hin, der am Donnerstag wieder einsetzte. „Ich hoffe, dass wir das ohne weitere Probleme überstehen.“Für die Erreichbarkeit des Lesachtals werde eine Ausweichstrecke über Forststraßen gesucht, ein Provisorium soll eingerichtet werden. Die Arbeiten der Einsatzkräfte konzentrieren sich im Gailtal auf die Dämme. Die Gefahren der vergangenen Tage habe man weitgehend bannen können, man versuche nun Schäden an gebrochenen Dämmen notdürftig zu beheben.
Der Plöckenpass ist wegen Murenabgängen weiterhin geschlossen, sagte Pansi. Weil das bereits stark aufgeweichte Erdreich durch den neuen Regen destabilisiert wird, werden neue Murenabgänge befürchtet. Man müsse die Entwicklung abwarten. „Wir sind relativ intensiv beschäftigt. Wir haben 80 Kilometer an Dämmen, da kann an jeder Ecke was passieren.“
Die Aufräumarbeiten im Bezirk Spittal seien am Mittwoch weitgehend abgeschlossen worden, sagte Bezirkshauptmann Klaus Brandner. Nun seien die Straßen wieder frei, die Stromversorgung „zu 99 Prozent“wieder gegeben. Am Vormittag hat aber auch dort Regen eingesetzt, in der Mölltaler Gemeinde Mörtschach wurde sogar eine Zivilschutzwarnung abgesetzt. Die Behörden baten die Bevölkerung, zu Hause zu bleiben und gefährdete Gebiete nach Möglichkeit zu meiden.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gab Donnerstagmittag für die Bezirke Hermagor, Spittal und Villach-Land sowie den Bereich der Karawanken wieder eine Wetterwarnung aus. Der Regen sollte aber am Abend nachlassen. (red.)