Familienbonus lässt Schulden steigen
Familien werden bis 2022 um 4,8 Mrd. entlastet, was die Staatsschulden erhöht.
Der Familienbonus, der ab 2019 schlagend wird, wird laut Berechnungen des Wifo die Staatsverschuldung bis 2022 um 1,96 Mrd. Euro steigen lassen. Zwar kostet die Maßnahme bis dahin deutlich mehr, nämlich rund 4,8 Mrd. Euro. Gleichzeitig wird der Bonus aber eine Steigerung des Konsums und steigende Steuereinnahmen bewirken. Mit dem im Juli im Nationalrat beschlossenen Familienbonus steht ein Absetzbetrag von bis zu 1500 Euro pro Kind und Jahr zur Verfügung, wenn ausreichend Einkommensteuer bezahlt wurde. Die Maßnahme soll Haushalte von 2019 bis 2022 um rund 4,8 Mrd. Euro entlasten – der Steuerausfall beträgt die gleiche Summe. Von der Entlastung entfallen 43 Prozent auf das mittlere Haushaltseinkommensdrittel und 28 bzw. 29 Prozent auf das obere bzw. untere Einkommensdrittel, so das Wifo.
Wien. Der bereits fixierte Familienbonus, der ab 2019 schlagend wird, wird die Staatsverschuldung laut Berechnungen des Wifo bis 2022 um 1,96 Mrd. Euro steigen lassen. Zwar kostet die Maßnahme bis dahin deutlich mehr, nämlich rund 4,8 Mrd. Euro. Gleichzeitig wird der Bonus aber unter anderem eine Steigerung des Konsums und steigende Steuereinnahmen bewirken, wodurch sich die Kosten teilweise selbst tragen.
Mit dem (bereits im Juli im Nationalrat beschlossenen) Familienbonus steht ab dem 1. Jänner 2019 ein Absetzbetrag von bis zu 1500 Euro pro Kind und Jahr zur Verfügung, sofern ausreichend Einkommensteuer bezahlt wurde.
Fast fünf Mrd. für Familien
Bei Familien mit Jugendlichen über 18 Jahre beträgt die Entlastung bis zu 500 Euro im Jahr, solang Familienbeihilfe bezogen wird. Für gering verdienende Alleinerzieher- und Verdiener ist ein Kindermehrbetrag von zumindest 250 Euro pro Kind vorgesehen. Der Familienbonus kann ab einem Bruttoeinkommen von etwa 1700 Euro bei einem Kind voll ausgeschöpft werden. Eine Deckelung ist nicht vorgesehen.
Laut neuen Berechnungen des Wifo wird die Maßnahme privaten Haushalten von 2019 bis 2022 insgesamt eine Entlastung in Höhe von rund 4,8 Mrd. Euro bringen, was einen Steuerausfall in der gleichen Höhe bedeutet.
Von der Entlastung entfallen 43 Prozent auf das mittlere Haushaltseinkommensdrittel und 28 bzw. 29 Prozent auf das obere bzw. untere Einkommensdrittel, so das Wifo. Im ersten Jahr (2019) wird die Entlastung mit 609 Mio. Euro noch am geringsten ausfallen, im Jahr 2020 bereits auf 1,24 Mrd. Euro ansteigen und bis 2022 auf 1,56 Mrd. Euro anwachsen.
Volle Entlastung 2020
Grund für den schleichenden Beginn ist, dass der Familienbonus erst im Jahr 2020 seine vollständige Wirkung entfaltet. Denn ab dann kommen auch jene Haushalte in den Genuss der Entlastung, die den Familienbonus und den Kindermehrbetrag über die Lohn- und Einkommensteuerveranlagung in Anspruch nehmen (und nicht direkt über die Lohnverrechnung schon im Jahr 2019).
Das weitere Ansteigen der Netto-Entlastungen in den Folgejahren erklärt sich laut Wifo dadurch, dass die Einkommen der Betroffenen ansteigen und daher der Bezug des Bonus besser abschöpfbar wird.