Zuerst trifft es immer den Trainer
Fußball. Ein Sieg aus 14 Spielen war zu wenig, Sturm stellte Coach Heiko Vogel dienstfrei. Die Nachfolgersuche läuft, Sportdirektor Kreissl sagt: „Qualität steht vor Zeitdruck.“
Es war nicht anders zu erwarten: Heiko Vogel ist nicht mehr Trainer von Sturm Graz. Die Steirer zogen am Montag die Reißleine und stellten den Deutschen, 42, nach den üblichen „eingehenden, beratenden Gesprächen“dienstfrei. Beim Tabellenachten herrscht Unsicherheit, der bereits entthronte Cupsieger gewann nur eines der vergangenen 14 Pflichtspiele. Mit Vogel musste auch Spielanalytiker Patrick Dippel gehen.
Vogels Aus bedeutete den fünften Trainerwechsel dieser Saison. Mattersburgs Gerald Baumgartner musste im August gehen, Anfang Oktober folgte Dietmar Kühbauer bei Rapid Goran Djuricin nach. In St. Pölten werkt Ranko Popovic.´ Vergangene Woche wurde Ernst Baumeister bei Admira durch Reiner Geyer ersetzt.
Vogel war im Dezember 2017 verpflichtet worden, nachdem Franco Foda ÖFB-Teamchef wurde. Er betreute die „Blackies“in 38 Spielen, in denen es bei acht Re- mis jeweils 15 Siege und Niederlagen gab. Sein größter Erfolg war der Cupsieg. Er avancierte nach Ivica Osim und Foda zum dritten Trainer der Sturm-Historie, der einen Titel gewinnen konnte.
Die kommenden Trainingseinheiten werden interimistisch von Günther Neukirchner und Joachim Standfest geleitet. Der Nachfolger – es könnte Roman Mählich sein – wird noch gesucht.
„Da die zuletzt großteils guten Leistungen nicht im Einklang mit den Resultaten stehen, befanden wir uns nach dem Innsbruck-Spiel (0:0, Anm.) vor einer schwierigen Entscheidung. Wir haben uns aus mehreren Gründen aber entschlossen, diese Veränderung vorzunehmen“, erklärt Sportdirektor Günter Kreissl Vogels Abschuss. Aber: „Ein Sieg aus 14 Spielen hätte wohl jeden anderen Fußballverein auch vor die gleiche Problematik gestellt.“
Kreissl, er soll Differenzen mit Vogel gehabt haben, hielt sich bei der Frage nach dem neuen Trainer diplomatisch bedeckt. Er habe sich Gedanken gemacht, aber, „noch keine Gespräche geführt. Wir alle müssen noch etwas Geduld haben. Qualität steht vor Zeitdruck.“(fin)