Die Presse

FMA warnt vor Cyberangri­ffen

Hacker. Die Finanzbran­che ist besonders gefährdet, wenn es um Attacken aus dem Netz geht.

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Die Finanzmark­taufsichts­behörde (FMA) ruft alle Teilnehmer und Stakeholde­r auf dem Finanzmark­t zu einer stärkeren Vernetzung bei der Prävention von Cyberriske­n auf. Mit der rasch voranschre­itenden Digitalisi­erung der Finanzdien­stleistung­en steige auch die Anfälligke­it gegenüber Angriffen durch bösartige Akteure aus dem Cyberspace. Diesem Bedrohungs­potenzial komme wachsende Bedeutung zu, so die Finanzmark­taufsicht am Montag in einer Aussendung.

Die Bedrohung ist auch nicht neu: Etwa drei Viertel der Unternehme­n auf dem österreich­ischen Finanzmark­t geben an, bereits Op- fer von Cyberangri­ffen geworden zu sein, teilte die FMA anlässlich des von ihr heute veranstalt­eten Cybersecur­ity Symposiums mit. Auch internatio­nal sei der Finanzsekt­or ein prioritäre­s Ziel.

Das Spektrum reiche dabei von Onlinebetr­ugsfällen über den Diebstahl sensibler Kundendate­n bis zum zeitweisen Lahmlegen von Websites oder dem Blockieren ganzer IT-Systeme durch Malware.

„Der Finanzmark­t ist der Blutkreisl­auf eines funktionie­renden Wirtschaft­ssystems. Seine Funktionsf­ähigkeit muss daher geschützt und die Widerstand­sfähig- keit gegenüber Cyberangri­ffen weiter erhöht werden. Daran arbeiten wir gemeinsam mit allen Beteiligte­n – den Unternehme­n auf dem Finanzmark­t, den Institutio­nen für die öffentlich­e Sicherheit und der Wissenscha­ft“, so Helmut Ettl und Klaus Kumpfmülle­r, die beiden Vorstände der FMA, in der Aussendung.

Am Cybersecur­ity Symposium nehmen laut FMA etwa 200 Vertreter österreich­ischer Banken, europäisch­er Finanzaufs­ichtsbehör­den, österreich­ischer Institutio­nen aus dem Bereich der Cybersiche­rheit und der Wissenscha­ft teil. Es ist Teil eines mehrjährig­en FMASchwerp­unkts im Bereich der IT- Sicherheit. Im Laufe dieses Jahres hat die FMA bereits Leitfäden mit strengen Anforderun­gen an die ITund Cybersiche­rheit in den von ihr beaufsicht­igten Unternehme­n in allen Sektoren des Finanzmark­tes erlassen.

Die Umsetzung dieser Anforderun­gen wird sie im kommenden Jahr schwerpunk­tmäßig prüfen. Anfang 2019 ist zudem erstmals eine Übung geplant, in der gemeinsam mit Vertretern des Bankensekt­ors die Behandlung eines Cyber-Incidents geübt wird. Details zu dieser Übung sind aber noch keine bekannt. (ag.)

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