Ciao bello, finito l’amore
Wer
braucht in einer Welt, in der alles Private via soziale Medien öffentlich zur Schau gestellt wird, noch Paparazzi? Die modernen Zeiten bringen indes Umgangsformen mit sich, die so erbarmungslos sind, dass selbst Bösewichten aus Sergio Leones Italo-Western das Herz in die Hose und die Zigarette aus dem Mundwinkel rutschen würde – erst recht, wenn die Mundharmonika anhebt zum Finale grande, zu Ennio Morricones Todesmelodie.
Matteo Salvini – samt Siebentagesbart Archetyp des SpaghettiWesterns – erwischte es kalt, als er gerade in den Lüften schwebte. Seine Freundin Elisa Isoardi, Moderatorin im Frühstücks-TV, postete via Instagram zeitgleich ein Foto des starken Mannes und SelfieMinisters. Unschuldig wie ein Lamm, im Schlaf und nackt, wie Gott ihn schuf, ruht er an ihrer, von einem Bademantel bedeckten Brust. Dies ist rufschädigend für Salvini, den Lupus – den Wolf – unter Italiens Politikern. Und erst ihre Botschaft: Ciao bello, finito l’amore.
Die politischen und meteorologischen Herbststürme am Apennin waren rasch vergessen. Salvinis Glück im politischen Spiel und sein Leid in der Liebe wühlen Italien auf. Womöglich ließen ihm die Res publica und die römischen Männerrunden kaum Zeit für Elisa. Aber keine Angst, Matteo: Geigen werden erklingen, und eine Dulcinea wird – Dio mio – sich an deine Heldenbrust werfen. (vier)