Köstinger siedelt Behörde aus Wien ab
Bundesumweltamt wird trotz Protesten nach Klosterneuburg verlegt.
Das derzeit in Wien ansässige Umweltbundesamt wird fix nach Klosterneuburg in Niederösterreich umziehen. „Die Entscheidung ist gefallen“, verkündete Umweltministerin Köstinger (ÖVP) am Freitag. Das 57 Mio. Euro teure Neubauprojekt sei – nicht zuletzt dank Geldspritze des Landes Niederösterreich – ausfinanziert.
Vorgesehen ist, die vier Büro- und Laborstandorte in Wien gänzlich aufzulösen. Rund 500 Mitarbeiter sollen 2023 in die neue Zentrale übersiedeln; obwohl diese gegen die Verlegung hinter die Stadtgrenze protestiert haben, wie auch die Wiener Stadtregierung, die mehrere Standorte für einen Neubau in Wien angeboten hat. Jedenfalls hatte Köstingers Vorgänger, Andrä Rupprechter, auf den dieser Plan zurückgeht, die Übersiedlung einst als „Belebung des ländlichen Raums“vermarktet.
Die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) kritisierte den nun fixierten Umzug: Bezüglich Arbeitswege für die Mitarbeiter und die dadurch entstehende Umweltbelastung sei Klosterneuburg klar im Nachteil gegenüber einem Standort mit direktem U-Bahn-Anschluss, wie von der Stadt zuletzt angeboten, erklärte Sima.
Pikant: Im Wiener Gemeinderat wurde vor einiger Zeit ein Resolutionsantrag aller Parteien angenommen, der sich gegen eine Absiedlung des Umweltbundesamts ausspricht. Angenommen also auch von der ÖVP Wien unter deren Chef, Gernot Blümel, der als Mitglied der Bundesregierung die Absiedlung mitträgt, wie in der SPÖ Wien kritisiert wird. (stu)