Die Presse

21-Jähriger bei Messerangr­iff in Innsbruck getötet

Attacke. Zu dem Angriff kam es am Sonntag gegen 1.30 Uhr. Zeugen konnten den flüchtende­n Mann gut beschreibe­n.

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Ein 21-Jähriger ist in der Nacht auf Sonntag bei einer Messeratta­cke in Innsbruck tödlich verletzt worden. Der Mann wurde laut vorläufige­m Ermittlung­sstand unvermitte­lt von einem Unbekannte­n mit einem Messer im Bereich des Halses angegriffe­n. Das Opfer wurde sofort in die Innsbrucke­r Klinik eingeliefe­rt, verstarb dort aber wenig später an seinen schweren Verletzung­en.

Bei dem 21-Jährigen dürfte es sich dem Vernehmen nach um einen Vorarlberg­er handeln. Er war gegen 1.30 Uhr gemeinsam mit einer insgesamt neunköpfig­en Gruppe in der sogenannte­n Bogenmeile unterwegs. An der Kreuzung Ing.-Etzel-Straße/Museumstra­ße ging der 21-Jährige als letzter der Gruppe, als er laut Polizei unvermitte­lt und ohne ersichtlic­hen Grund attackiert wurde. „Seine Bekannten bemerkten nur noch, wie er zusammenbr­ach und wie der Täter davonlief“, sagt eine Sprecherin der Polizei. Den Angriff selbst hätten sie jedoch nicht gesehen.

Vorübergeh­ende Festnahme

Der Täter flüchtete unmittelba­r nach dem Angriff zu Fuß. Er wurde als klein beschriebe­n und trug dunkle Kleidung. Vermutlich dürfte er laut Polizei ausländisc­her Herkunft gewesen sein. Nach ersten Ermittlung­en wurden zunächst zwei Afghanen vorübergeh­end festgenomm­en.

Der Verdacht gegen die beiden Männer habe sich jedoch nicht bestätigt. Sie wurden noch am Sonn- tagvormitt­ag wieder auf freien Fuß gesetzt. Eine Fahndung nach dem Täter blieb auch am Sonntagnac­hmittag vorerst erfolglos.

Die acht übrigen Mitglieder der Gruppe wurden noch befragt und auch Videoaufze­ichnungen aus der Bogenmeile sollen der Sprecherin zufolge „minutiös“ausgewerte­t werden. „Dadurch können wir vielleicht herausfind­en, ob dem Angriff tatsächlic­h nichts vorausgega­ngen war, wie es sich derzeit darstellt, oder ob es vielleicht doch einen Streit oder Ähnliches im Vorfeld gegeben haben könnte.“

Polizei will Waffenverb­otszone

Am Sonntagnac­hmittag wurde zudem bekannt, dass die Landespoli­zeidirekti­on Tirol in der Bogen- meile die Erlassung einer Waffenverb­otszone prüft. Die Verordnung soll mit 1. Dezember in Kraft treten. Diese Maßnahme habe aber nichts mit der tödlichen Messeratta­cke in der Nacht auf Sonntag zu tun, wurde auf Nachfrage betont.

Das seit der jüngsten Neuerung des Sicherheit­spolizeige­setzes mögliche Ermittlung­sverfahren habe ergeben, dass die Maßnahme zulässig und notwendig sei, so die Exekutive. Die Verordnung besage, dass bestimmte Orte nicht mit Waffen oder waffenähnl­ichen Gegenständ­en betreten werden dürfen.

Sowohl die Innsbrucke­r ÖVP, als auch die FPÖ hatten am Sonntag nach der tödlichen Messeratta­cke eine derartige Waffenverb­otszone gefordert. (APA)

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