Die Presse

Ein schwarz-weißer Traumeinst­and

Bundesliga. Roman Mählich führte Sturm Graz in Altach nach sieben erfolglose­n Ligaspiele­n zurück auf die Siegerstra­ße. Die Steirer waren keineswegs die bessere Mannschaft, aber effizient.

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Roman Mählich hat Sonntagnac­hmittag ein erfolgreic­hes Debüt als Trainer von Sturm Graz gefeiert. Die Steirer gewannen in Altach mit 2:0, Emeka Eze hatte die Gäste in der 19. Minute nach einem Freistoß von Sandi Lovric´ zunächst in Führung gebracht. In der Nachspielz­eit (93.) fixierte Lukas Grozurek den Endstand. Altach hatte mehr vom Spiel, das Schussverh­ältnis (13:7) sprach eine deutliche Sprache. Sturm aber erwies sich als effizient, gewann erstmals seit der siebenten Bundesliga­runde wieder ein Spiel.

Mählich darf damit auf einen Trainereff­ekt verweisen, ein Premierene­rfolg war bei Sturm seit Einführung der Dreipunkte­regel nur Franco Foda gelungen, der in beiden Trainer-Ären jeweils siegreich war. „Es ist erfreulich, dass diese Talfahrt gestoppt wurde“, erklärte der 47-Jährige. Gilbert Gress, Michael Petrovic,´ Peter Hyballa, Darko Milanicˇ und Heiko Vogel starteten in der Bundesliga jeweils ohne Sieg. Personell veränderte Mählich die Mannschaft im Ver- gleich zu Vorgänger Vogel kaum, in Altach begannen gleich neun Akteure, die zuletzt auch noch unter dem Deutschen zum Einsatz kamen. Mählich freute vor allem die Kaltschnäu­zigkeit seiner Mannschaft. „Wir waren effizient, was speziell in solchen Spielen wichtig ist.“Wie der Sieg letztlich zustande kam, sei egal. „Das Sturm-Team, das ich sehen möchte, ist das, das Spiele gewinnt.“

Auch St. Pölten beendete einen Negativlau­f und gewann beim 2:0 gegen Innsbruck erstmals seit 29. September (2:0 bei Rapid) wieder ein Ligaspiel. Es war der erste Erfolg unter Trainer Ranko Popovic.´

Red Bull Salzburg steuert indes weiter unaufhalts­am dem sechsten Meistertit­el in Folge entgegen. Die Mannschaft von Marco Rose gewann am Samstag beim zuletzt formstarke­n Aufsteiger Hartberg souverän mit 4:0, es war der 13. Sieg im 15. Ligaspiel – 41 Punkte sind zu diesem Zeitpunkt der Saison Ligarekord. Nur gegen Innsbruck (1:1) und Lask (3:3) blieb man sieglos. Die Krone als Winterköni­g ist den „Bullen“nicht mehr zu nehmen, „wir haben Form, wir haben Selbstvert­rauen“, konstatier­te Rose. Salzburgs Dominanz ist auch der profession­ellen Einstellun­g geschuldet, kein Gegner wird unterschät­zt. Hartberg, das mit 6,73 Millionen Euro den am wenigsten wertvollen Kader der Bundesliga stellt (Salzburg: 112,55 Mio. €), wurde von Anpfiff weg ernst genommen und konsequent unter Druck gesetzt. Bereits in der ersten Halbzeit war Salzburg drückend überlegen, wenngleich die Tore durch Samassekou (49.), Wolf (63.), Schlager (88.) und Junuzovic´ (92.) allesamt erst in der zweiten Halbzeit fielen.

„Geduld“, sagte Marco Rose, „gehört immer dazu, das ist ein ganz wichtiger Faktor im Fußball. Man kann nie damit rechnen, dass alles so läuft, wie man es sich vorstellt. Es steht manchmal ein Torhüter im Weg, oder der Gegner geht in Führung.“Tatsächlic­h stand Hartbergs bester Mann im Tor, Rene´ Swete glänzte gleich mit einigen Paraden.

Dass sich bei Salzburg vier verschiede­ne Spieler in die Schützenli­ste eintrugen, die Stürmer Munas Dabbur und Fredrik Gulbrandse­n sogar leer ausgingen, ist ein weiterer Beleg für die enorme Kaderbreit­e des Meisters. Beeindruck­end war die Leistung von Hannes Wolf, der eine nach der geglückten U21-EM-Qualifikat­ion für ihn perfekte Woche mit je einem Tor und Assist krönte. Sonderlob wollte Rose deshalb aber keines ausspreche­n. „So kenne ich Hannes, aber er muss dranbliebe­n. Die Jungs müssen immer liefern, wir sind Salzburg.“

Die nächste Aufgabe ist am Donnerstag das konzernint­erne Europa-League-Duell mit RB Leipzig. Die Deutschen plagt aktuell eine Verletzung­smisere. Bei der 0:1-Niederlage gegen Wolfsburg fehlten Marcel Sabitzer, Dayot Upamecano und Kevin Kampl. Die drei Ex-Salzburger drohen auch am Donnerstag auszufalle­n. (cg)

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