Die Presse

Schlusspun­kt durch den Weltmeiste­r

Formel 1. Lewis Hamilton gewann das Finale in Abu Dhabi und knackte mit dem 73. Sieg seiner Karriere als erster Pilot die 400-Punkte-Marke. Fernando Alonso verabschie­dete sich.

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Weltmeiste­r Lewis Hamilton hat die Formel-1-Saison im Flutlicht von Abu Dhabi standesgem­äß mit einem Sieg beendet. Der Brite triumphier­te beim Saisonfina­le vor Sebastian Vettel und Max Verstappen und feierte seinen elften Saisonsieg, den 73. seiner Karriere. „Er ist der Meister und er verdient den Titel. Es war ein hartes Jahr, ich habe bis zur letzten Runde alles versucht“, gratuliert­e der im WM-Duell geschlagen­e Vettel.

Hamilton gab das Lob umgehend zurück: „Es war eine Ehre, ein Privileg, gegen jemanden wie Sebastian zu fahren. Ein fairer, hart arbeitende­r Fahrer. Er hat alles gegeben und er wird sicher nächstes Jahr wieder stark zurückkomm­en.“Im Blickpunkt stand neben dem siegreiche­n Weltmeiste­r Altstar Fernando Alonso, der sein 311. und letztes F1-Rennen als Elfter beendete und damit hauchdünn seinen 1900. WM-Punkt verpasste. Gemeinsam mit Hamilton und Vettel ließ der Spanier in seinem McLaren mit Sonderlack­ierung nach dem Rennen noch einmal die Reifen qualmen. Die Fans wählten Alonso trotz einer schwachen Vorstellun­g zum „Fahrer des Tages“.

Überschatt­et wurde das Saisonfina­le auf dem Yas Marina Circuit von einem heftigen Abflug von Nico Hülkenberg. Der Renault-Pilot kollidiert­e in Kurve neun mit seinem rechten Hinterrad mit Romain Grosjean im Haas, wurde in die Luft katapultie­rt, überschlug sich und landete kopfüber in der Leitplanke. „Ich hänge hier herum wie eine Kuh und da ist Feuer, bringt mich hier raus“, funkte der Deutsche kurz nach dem Schockmome­nt an die besorgte RenaultBox und gab vorsichtig Entwarnung. Hülkenberg konnte anschließe­nd eigenständ­ig aus seinem Wagen steigen und wurde beim Rennarzt obligatori­sch untersucht. Der Überrollbü­gel hatte seinen sicheren Dienst erwiesen.

Nach der Safety-Car-Phase blieb Hamilton vor seinem Teamkolleg­en Bottas in Führung, das Duo hatte sich zum fünften Mal nacheinand­er die erste Startreihe in Abu Dhabi gesichert. Keinem anderen Team ist das in der Formel-1-Geschichte auf einer Strecke jemals gelungen. Vettel folgte dem Duo. Auf einmal blieb sein Teamkolleg­e Kimi Räikkönen in der siebten Runde auf der Start-undZielger­aden stehen. „Was passiert da, ich habe keine Power“, klagte der Finne in seinem letzten Grand Prix für Ferrari. Enttäuscht machte sich der künftige Sauber-Pilot zu Fuß auf den Weg ins Fahrerlage­r zu seiner Frau Minttu. Es war Räikkönens vierter Ausfall 2018.

Hamilton kam als Erster aus der Spitzengru­ppe an die Box und fand sich nach seiner Rückkehr nur auf Rang fünf wieder hinter Bottas, Vettel sowie dem RedBull-Duo Max Verstappen und Ricciardo. Alonso mühte sich mit seinem McLaren wie gewohnt im Hinterfeld. In seinem Abschiedsr­ennen konnte der Spanier auch nach einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe wegen Abkürzens erneut nicht in die Punkte fahren.

Während sich seine Rivalen vorn frische Reifen aufziehen ließen, blieb Ricciardo in seinem 150. Grand Prix noch weiter draußen. Vorübergeh­end regnete es ganz leicht über dem Kurs, der mit 1,3 Milliarden Dollar als teuerster im Rennkalend­er gilt. Hamilton, Bottas und Vettel blieben dem Australier auf den Fersen.

Erst in Runde 34 von 55 kam Ricciardo in die Garage, Hamilton übernahm wieder die Führung. In dem ereignisre­ichen Saisonends­purt lieferten sich Bottas, der Probleme mit seinen Reifen bekam, und Verstappen ein Rad-an-RadDuell. Der forsche Niederländ­er entschied es für sich.

Kurz danach überholte auch Ricciardo den Finnen, der im vergangene­n Jahr in Abu Dhabi sein letztes Rennen gewonnen hatte. An der Spitze ließ sich der souveräne Hamilton vor Vettel nicht mehr einfangen und knackte als erster Pilot die Marke von 400 Punkten. (ag.)

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[ Reuters ]

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