Die Presse

Die Glücksgefü­hle der „Wundertüte“

Ski Alpin. Wider aller Vorzeichen stand Max Franz in der Abfahrt in Lake Louise wieder ganz oben auf dem Stockerl.

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Max Franz ist und bleibt die „Wundertüte“im rotweiß-roten Speedteam. Ausgerechn­et als wegen Knieproble­men und Materialwe­chsels fast alles gegen ihn sprach, landete er am Samstag in Lake Louise seinen zweiten Weltcupsie­g. „Max ist ein Riesentale­nt mit extrem viel Gefühl. Wenn bei ihm alles passt und er sich wohlfühlt, ist er am Tag X schwer zu schlagen“, sagte ÖSVAbfahrt­schef Sepp Brunner.

Eine WM-Saison mit der Nummer eins zu eröffnen, sei jedenfalls „geil“. „Und das Wetter war auch ein bissl auf meiner Seite“, gestand Franz, nach dem Start-Ziel-Sieg mit Nummer eins. „Was für ein cooler Tag.“Einer der ersten Gratulante­n war per Textnachri­cht Michael Walchhofer, den Franz nach acht Jahren als aktuellste­n österreich­ischen Abfahrtssi­eger in Lake Louise ablöste.

Der Cousin des ehemaligen Weltcupläu­fers Werner Franz ist hoch veranlagt, hat sich mit der Umsetzung seines Talentes in Siege aber oft schwergeta­n, zudem Stürze und Verletzung­en hinnehmen müssen. Auch beim letzten Saisonfein­schliff in Colorado bremsten ihn Knieproble­me. Der Sieg in Kanada ist erst der zweite im Weltcup für den 29-Jährigen, der erste in Gröden ist schon zwei Jahre her.

Der Sieg bei den Herren hat auch die ÖSV-Speeddamen motiviert, die inmitten eines kräftigen Schneestur­ms Colorado verlassen haben, um für die Auftaktbew­erbe kommendes Wochenende nach Lake Louise zu fliegen. Da inklusive Lindsey Vonn und Sofia Gog- gia fast ein Dutzend an Fahrerinne­n verletzung­sbedingt fehlt, ist die Chance auf Spitzenplä­tze so groß wie lange nicht.

„Sicher steigen die Chancen. Aber gleichzeit­ig sind dafür andere da wie eine Ester Ledecka.´ Und lieber wäre mir, alle Starken wären da und wir würden trotzdem gut abschneide­n“, erklärte ÖSV-Speedchef Roland Assinger. Neben der aus Killington anreisende­n Anna Veith ruhen die Hoffnungen in den zwei Abfahrten und dem Super-G vor allem auf Cornelia Hütter, die im Vorjahr hier triumphier­te.

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