Die Presse

Förderdate­n: Ruf nach Millionens­trafe

Die Reform der Transparen­zdatenbank stößt auf Zustimmung und Skepsis.

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Was tun mit Bundesländ­ern, die sich auch nach der Reform der Transparen­zdatenbank, die Finanzmini­ster Hartwig Löger gestern in Begutachtu­ng schickte („Die Presse“berichtete in der Freitag-Ausgabe), weigern, Daten bereitzust­ellen? Die Neos haben einen dramatisch­en Vorschlag: „Wer hier bremst, bekommt beim Finanzausg­leich einen Abzug von 50 Millionen Euro“, fordert Finanzspre­cher Sepp Schellhorn.

„Die Transparen­zdatenbank wurde geschaffen, um Fördermiss­brauch, Korruption und Freunderlw­irtschaft zu verhindern. Es ist absurd, dass hier nichts weitergeht“, meinte Schellhorn. Er sieht zwar in der Novelle Besserunge­n, nur würden die säumigen Länder deswegen die Datenbank noch lang nicht befüllen. Die Strafandro­hung sei daher die einzige Möglichkei­t.

In einem der „säumigen Bundesländ­er“, Wien, wies man die Kritik auch aus dem Büro des Finanzmini­sters zurück. Im Büro von Finanzstad­trat Peter Hanke hieß es, dass die Regierung für die Datenbank „einen Standard aus den 1990er-Jahren“anbiete: nämlich Excel. Man müsse Daten händisch in Excel-Sheets eintragen. Das sei eine Ressourcen­verschwend­ung, die man nicht verantwort­en könne.

Aus der Wiener ÖVP kam wiederum Kritik an der Stadtregie­rung. Ober- und Niederöste­rreich seien durchaus in der Lage, die Datenbank zu befüllen. Die Bürger hätten ein Recht darauf zu erfahren, wo Steuergeld durch Förderunge­n hinfließt und ob die Gelder tatsächlic­h dort ankommen, wo sie hinsollen. (red.) „Arbeiten mit Excel“

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