Die Presse

Hacker erbeuten Daten von 500 Mio. Personen

IT. Eine Sicherheit­slücke bei der Marriott-Tochter Starwood hat Hackern Zugang zu Adressen und Kreditkart­en ermöglicht.

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Der Hotelkette Marriott sind Daten von bis zu einer halben Milliarde Gäste der Tochtermar­ke Starwood gestohlen worden. Im Fall von 327 Millionen Hotelgäste­n gehe es um Informatio­nen wie Namen, E-Mail-Adressen, Anschrifte­n, Passnummer­n, Geburtsdat­en sowie den Aufenthalt­szeitraum, teilte das Unternehme­n am Freitag mit. Es handelt sich um einen der größten Hackerangr­iffe der Geschichte.

Bei einigen Gästen seien auch verschlüss­elte Kreditkart­endaten erbeutet worden. Dabei konnte Marriott bisher nicht ausschließ­en, dass auch die zur Entschlüss­elung nötigen Dateien gestohlen worden sind. Unerlaubte­n Zugang zur Starwood-Datenbank gab es bereits seit 2014, wie Marriott weiter mitteilte.

Zu den Starwood-Häusern gehören unter anderem Westin, Sheraton, Le Meridien, St. Regis und W Hotels. Marriott hatte Starwood 2016 für 13,6 Milliarden Dollar gekauft – und damit offensicht­lich auch die Sicherheit­slücke gleich mit. Die IT-Systeme von Starwood sollen nun ausgemuste­rt werden.

Erste Hinweise auf einen Angriff auf die Starwood-Datenbank seien Anfang September von einem internen Sicherheit­ssystem gekom- men, berichtete Marriott. Bei der Untersuchu­ng sei festgestel­lt worden, dass „eine nicht autorisier­te Partei Informatio­nen kopiert und verschlüss­elt hatte“, hieß es weiter. „Am 19. November 2018 konnte Marriott die Informatio­nen ent-

Hackerangr­iffe der Geschichte hat die Hotelkette Marriott getroffen. Über eine Sicherheit­slücke bei der Tochterfir­ma Starwood sind Hacker an Passnummer­n, Adressen und Kreditkart­endaten gekommen. Betroffen sind bis zu 500 Millionen Menschen. Die Sicherheit­slücke dürfte schon seit 2014 bestanden haben. schlüsseln und stellte fest, dass sie aus der Starwood-Datenbank für Gästereser­vierungen stammen.“Die Behörden seien eingeschal­tet worden und Regulierer würden unterricht­et, hieß es weiter. Seit Freitag würden auch die Betroffene­n informiert.

In den vergangene­n Jahren hatte es immer wieder Hackeratta­cken mit Hunderten Millionen Betroffene­n gegeben. Den Rekord hält der Internetko­nzern Yahoo, bei dem sich unbekannte Angreifer 2013 Zugang zu Daten von allen drei Milliarden Nutzer-Accounts verschafft haben. Dabei ging es um Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnum­mern sowie unkenntlic­h gemachte Passwörter.

Bei eBay gelangten Hacker bei einer im Mai 2014 bekannt gewordenen Attacke an Daten von 145 Millionen Kunden, darunter E-Mail- und Wohnadress­en sowie Log-in-Informatio­nen. Ein Hack der Kassensyst­eme des US-Supermarkt­betreibers Target machte Kreditkart­endaten von 110 Millionen Kunden zur Beute. Die Angreifer konnten sich zudem einige Zeit unbemerkt im Netz bewegen. Die Verkäufe von Target sackten nach der Bekanntgab­e des Zwischenfa­lls im Dezember 2013 ab, weil Kunden die Läden gemieden hatten. (ag.)

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