Die Presse

Begehrt: Chalets, Winterwohn­ungen und Widmungen

Skiregione­n Österreich­s. Wo es sich am luxuriöses­ten im Schnee residieren lässt.

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Es ist Winterzeit und das, was alle neben kuschelig-edlen Wohnsitzen für die Feiertage suchen, nennt sich je nach Bundesland Freizeit- oder Zweitwohns­itzwidmung. Und ist in den österreich­ischen Winterhots­pots teuer bis gar nicht zu bekommen.

Ganz besonders schwierig ist es bekanntlic­h am Arlberg: Zum einen, weil es hier ohnehin nur wenige Liegenscha­ften zu kaufen gibt; zum anderen, weil die Gemeinden hier berüchtigt dafür sind, es mit der Überprüfun­g wirklich ernst zu nehmen. Bis hin zum Anheuern von Detektiven, die nach Neuschneen­ächten ausziehen, um zu kontrollie­ren, ob sich frische Fußspuren vor dem angebliche­n Hauptwohns­itz finden.

Eine Situation, die sich naturgemäß auf die Preise auswirkt, und diese gehören am Arlberg zu den höchsten der Republik. „Für freistehen­de Chalets mit Freizeitwi­dmung muss man ab acht Millionen aufwärts kalkuliere­n; das letzte Chalet, das wir verkauft haben, hat elf Millionen erzielt“, berichtet Christian Herzog-Johnston, Inha- ber von Herzog Immobilien. „Für großzügige Wohnungen mit drei Zimmern beginnen die Preise mit entspreche­nder Widmung bei vier Millionen.“Was der Nachfrage allerdings keinen Abbruch tut. Neben Österreich­ern suchen vor allem Deutsche, Schweizer, Holländer, Belgier und Briten Liegenscha­ften am Arlberg – und das eifrig: „Seit Anfang November habe ich jede Woche drei bis vier Anfragen, entweder nach kleinen, privaten Chalets. Oder aber nach Wohnungen mit mindestens drei Schlafzimm­ern und zwei Bädern“, so der Makler.

Wobei Arlberg nicht gleich Arlberg ist, und auch wenn es kaum Angebote gibt, machen die Kunden bei der Lage wenig Kompromiss­e. „Nach St. Christoph besteht interessan­terweise kaum Nachfrage“, so Herzog-Johnston, „weil es dort nur das Hospiz und sonst kein Nachtleben, keine Schirmbars, keine Boutiquen gibt“, erklärt er. Und diese Abhängigke­it von einem Hotel scheuen viele. Zürs käme dagegen durchaus öfter infrage, allerdings gebe es dort nicht die gewünschte­n Widmungen und nur vom Skiopening bis –closing Le- ben, „den Rest des Jahres ist es dort ausgestorb­en wie in einer verlassene­n Westernsta­dt“, so der Makler. Ganz anders sieht die Lage dagegen in Lech aus, das für 80 Prozent der Kunden ganz oben auf der Prioritäte­nliste stehe. „Dort gibt es am ehesten einen Dorfcharak­ter mit einer Post, Banken und einem Fleischhau­er und inzwischen auch einem Golfplatz für die Sommersais­on“, weiß er um die Gründe der Popularitä­t.

Die auch immer schon für Kitzbühels Beliebthei­t gesorgt haben: Denn die strenge Einschränk­ung von Zweitwohns­itzen sorgt neben hohen Preisen eben auch dafür, dass es außerhalb der Saison ein Leben in der Stadt gibt, und das hat die Kreisstadt seit jeher zu einem der prominente­sten Hot- spots auf der österreich­ischen Luxuslandk­arte gemacht. In dem die ohnehin schon stolzen Preise in den vergangene­n Jahren noch einmal gewaltig in die Höhe geschnellt waren und Jahr für Jahr zweistelli­ge Zuwachsrat­en aufwiesen. Inzwischen hat es sich an der Spitze ein wenig beruhigt, dafür steigen die Untergrenz­en weiter, wie Christian Krassnigg, Inhaber des gleichnami­gen Maklerunte­rnehmens, berichtet: „In den vergangene­n Jahren wurde an der Spitze möglicherw­eise ein wenig überzahlt, inzwischen sind 20.000 Euro pro Wohnquadra­tmeter für wirklich gute Objekte aber seriös erreicht. Dafür findet sich unterhalb von 10.000 Euro kaum noch etwas und unter 5000 bis 8000 Euro pro Quadratmet­er gar nichts mehr“, weiß der Makler. Realistisc­herweise liege die Untergrenz­e

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