Was ist ein Chalet?
Eigentlich: eine Sennhütte. Das Wort „chalet“(französisch, von lateinisch „cala“: geschützter Ort) stammt aus der französischen Schweiz und beschrieb den Zufluchtsort jener, die im Gebirge arbeiten und lebten. Im Zuge der Romantisierung des Landlebens im 19. Jahrhundert entwickelten Adel und Bürgertum Interesse an dem traditionellen Holzhaus. Es schmückte die Gärten aristokratischer Residenzen, der Chaletstil zeigte sich in Villen, Vorstadtsiedlungen und Landschaftsparks. Mit dem aufblühenden Tourismus fand das Chalet schnell Verbreitung als Ferienhaustyp. Der heutige Sprachgebrauch bezieht sich daher meist auf Ferienhäuser.
Typisch sind neben dem Holz auch das flache Satteldach mit weitem Dachüberstand. Dabei wurde das Objekt traditionell ab dem Erdgeschoß meist ganz aus dem Baustoff gefertigt, heute finden Holzverkleidungen weite Verbreitung. Um Bausünden vorzubeugen, ist diese Hausform in einigen Schweizer Gemeinden – etwa Lenk, Grindelwald, Saanen und Zermatt – die einzig zulässige.
Außerhalb der Schweiz versteht man unter dem Begriff Chalet heute meist luxuriöse Anwesen, die auch Schiebeglasfronten, Pool, Sauna, Weinkeller und Terrassen aufweisen.
Im Zweiten Weltkrieg wurden übrigens im Zuge des Schweizer Reduits´ 26.000 steinerne Chalets gebaut, die in Wahrheit getarnte Bunkerstellungen waren, ausgestattet mit Panzerabwehrkanonen.