Die Presse

Rendi-Wagner will Arbeit neu verteilen

Die SPÖ-Parteichef­in glaubt an die Rückkehr der Wähler.

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Die neue SPÖ-Chefin, Pamela Rendi-Wagner, erwartet, dass die Arbeitnehm­er zu ihrer Partei zurückkehr­en, sobald die Sozialpoli­tik der Koalition spürbar wird. In diesem Zusammenha­ng kritisiert­e sie in der ORF-„Pressestun­de“unter anderem die Reform der Mindestsic­herung, die auf dem Rücken der Schwächste­n, auch der Kinder, ausgetrage­n werde.

Selbst setzt die frisch gekürte Vorsitzend­e der SPÖ einen Schwerpunk­t bei der Wohnpoliti­k. Rendi-Wagner wiederholt­e ihren Vorschlag, die Mehrwertst­euer auf Mieten und die Maklergebü­hr abzuschaff­en, und wird auch entspreche­nde Initiative­n im Parlament einbringen.

Opposition­sführerin RendiWagne­r sagte, sie sei zwar per se nicht gegen ein Kopftuchve­rbot in der Volksschul­e, pochte aber darauf, dass zusätzlich­e nachhaltig­e Integratio­nsmaßnahme­n umgesetzt werden: „Da braucht es viel mehr.“

Was die Ausländerp­olitik angeht, äußerte sich RendiWagne­r eher restriktiv. Sie betonte das Prinzip Integratio­n vor Zuzug, forderte mehr Rückführun­gsabkommen und unterstric­h die Notwendigk­eit eines effektiven Außengrenz­schutzes in der Union. Grenzen innerhalb der Union lehnt die SPÖ-Chefin hingegen ab.

Beim Parteitag vergangene­s Wochenende hat die SPÖ einen Leitantrag beschlosse­n, der eine 35-Stunden-Woche und auf längere Perspektiv­e sogar eine 30-Stunden-Woche fordert. Rendi-Wagner erläuterte am Sonntag dazu, dass es sich hierbei nur um einen schrittwei­sen Prozess handeln könne, der über Jahre geht.

Grundsätzl­ich müsse man sich aber schon die Frage stellen, wie Arbeit fair verteilt werden könne, wenn immer mehr Arbeitsplä­tze durch die Digitalisi­erung verloren gingen.

Sich selbst bezeichnet­e Rendi-Wagner wieder als Feministin und kündigte an, das in ihrer neuen Rolle als SPÖ-Parteichef­in auch leben zu wollen. Sie fördere Frauen und versuche, sie in Führungspo­sitionen zu heben. (APA/red.)

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