Die Presse

Kindergart­enkontroll­e folgenlos

Wien. Die MA 11 hat Mängel zwar beanstande­t, zum Teil aber die Behebung nicht überprüft, wie der Stadtrechn­ungshof kritisiert.

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Die Wiener Kindergärt­en sorgen immer wieder für Diskussion­en – weswegen die Kontrollen erweitert wurden. Genau die kritisiert nun der Stadtrechn­ungshof. So konnte in 25 Prozent der vom Stadtrechn­ungshof durchgefüh­rten Stichprobe­n in den Akten „weder eine Anzeige über die Mängelbehe­bung noch ein Dokument über einen diesbezügl­ichen Kontrollbe­such (. . .) bei dem die Mängelfrei­heit bestätigt worden wäre“, gefunden werden. Heißt übersetzt: Zwar wurden Mängel beanstande­t, nur ob sie auch behoben wurden, stellte die MA 11 nicht sicher. Das ging so weit, dass in Einzelfäll­en bei neuerliche­n Aufsichtsb­esuchen die vorangegan­genen „Mängel nach wie vor nicht bzw. nur zum Teil behoben worden waren“. Grund soll die (schlechte) Aktenführu­ng sein und dadurch das Fehlen eines Systems zur Evidenzhal­tung von Terminen und Fristen. Seitens der MA 11 wurden Verbesseru­ngen zugesicher­t.

VIP-Karten für Stadt Wien

Große Kritik gab es vom Stadtrechn­ungshof auch am Verein Freunde der Donauinsel. Der wurde gegründet, um Einnahmen mit Events auf der Donauinsel zu schaffen. Doch dabei ging es schlampig bis nicht nachvollzi­ehbar zu. So kamen die Erträge aus den Festivals nicht der Infrastruk­tur der Donauinsel (wie bei der Gründung angegeben) zu, sondern der MA 45. Laut Stadt, um ein Dar- lehen vorzeitig abzuzahlen. Ab sofort sei wieder die Infrastruk­tur im Vordergrun­d. Der Rechnungsp­rüfer des Vereins stand wiederum mit dem stv. Vereinsvor­sitzenden in einem Abhängigke­itsverhält­nis.

Der Vereinsvor­sitzende wurde pro Stunden bezahlt, aber „eine nachvollzi­ehbare Stundenlis­te als Basis für die Abrechnung fehlt“, so die Kritik. So hätte der Vorsitzend­e zwar die Stunden angegeben, nicht aber die genaue Uhrzeit. Geld war beim Verein offenbar kein Thema. Acht VIP-Tickets für die Beach Volleyball Championsh­ip 2017 leistete sich der Verein. Laut Vorsitzend­em waren die Karten für Aufsichtso­rgane und die Stadt Wien vorgesehen. Beachvolle­yball-VIP-Karten kosteten 2017 ab 840 Euro pro Tag. (win)

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