Die Presse

Trumps Ex-Berater lobt Kurz

Kampf gegen Migrations­pakt. Der rechte Stratege Steve Bannon nennt Österreich­s Kanzler in einem Atemzug mit Salvini, Orb´an und Le Pen.

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In einer Rede vor Anhängern und Funktionär­en der rechtsextr­emen belgischen Partei Vlaams Belang rühmte Steve Bannon, der frühere Wahlkampfl­eiter von US-Präsident Donald Trump, Bundeskanz­ler Sebastian Kurz für dessen Migrations­politik, insbesonde­re die Entscheidu­ng, nicht dem UN-Migrations­pakt beizutrete­n.

„Es sind die politische­n Parteien von Orban,´ Salvini, Trump, Le Pen, Kurz und vielen anderen, die erkannt haben, dass die Arbeiterkl­asse genau so viel Intelligen­z hat wie die ,Partei von Davos‘“, sagte Bannon am Samstag im flämischen Parlament in Brüssel. Ein Tonmitschn­itt davon liegt der „Presse“vor. Kurz’ Koalitions­partner FPÖ erwähnte Bannon, der nach Trumps Wahlsieg sieben Monate als dessen Chefstrate­ge im Weißen Haus tätig war, ehe er im Zuge interner Streiterei­en gehen musste, nicht.

Thema der Veranstalt­ung war der UNMigratio­nspakt und seine Ablehnung durch den veranstalt­enden Vlaams Belang, der 2004 aus dem Vlaams Blok hervorgega­ngen war. Neben Bannon war auch Marine Le Pen geladen, Chefin des mit der FPÖ assozi- ierten Rassemblem­ent National (bis Juni als Front National bekannt). Sie behauptete, dieses Abkommen würde Frankreich „an die UNO verkaufen“und einer „immigratio­nistischen Diktatur“unterwerfe­n.

Die „Gelbwesten“-Bewegung in Frankreich beanspruch­te Bannon als Teil seines Wirkens, die angebliche Weltherrsc­haft einer globalisti­schen Elite zu brechen, die er nach dem Tagungsort des Weltwirtsc­haftsforum­s „Partei von Davos“nannte. „Paris brennt“, sagte Bannon mit Bezug auf die Ausschreit­ungen der „Gelbwesten“. Le Pen entgegnete ihm mit keinem Wort, um das Chaos in ihrem Heimatland zu kritisiere­n.

Freude über Aktionen der „Gelbwesten“

Bannon war sichtlich vom Auftreten der „Gelbwesten“beeindruck­t: „Das sind die gleichen Leute, die Trump zum Sieg verholfen haben. Wenn Sie mich vor die Wahl stellen, eine Regierung aus den ersten hundert Gilets Jaunes zu bilden, die heute in Paris sind, oder hundert Goldman-Sachs-Bankern, nehme ich erstere“, sagte der frühere Goldman-Sachs-Banker. (GO)

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